Mittwoch, 30. Oktober 2024

WSOP 2020: Joseph Hebert kämpft um den Weltmeister-Titel

Joseph Hebert

Der Sieger des Final Table der US-Spieler der World Series of Poker 2020, der im Rio All-Suite Hotel & Casino in Las Vegas ausgetragen wurde, steht nun auch fest. Joseph Hebert (38) konnte sich gegen seine Gegner durchsetzen und wird in wenigen Tagen zum Heads-up-Finale gegen den Argentinier Damian Salas antreten.

Dem Sieger winken 1.553.256 USD sowie die Chance auf das goldene Bracelet, eine weitere Million Dollar und den Titel des Poker-Weltmeisters 2020. Insgesamt traten 705 auf wsop.com an und kämpften um einen Anteil des Preispools in Höhe von 6.768.000 USD sowie um einen der begehrten Plätze am Finaltisch.

Allerdings lief die Veranstaltung [Seite auf Englisch] nicht so ab, wie zuvor geplant. Erst nach mehreren Stunden Verspätung konnten die verbliebenen acht Spieler um 16 Uhr Ortszeit am Spieltisch ihre Plätze einnehmen.

Positiver COVID-19-Test: Upeshka De Silva disqualifiziert

Nur wenige Stunden vor Beginn des Final Table musste der US-Amerikaner und dreifache Bracelet-Gewinner Upeshka De Silva von der Teilnahme ausgeschlossen werden.

Angaben der WSOP-Veranstalter zufolge sei De Silva positiv auf das SARS-COV-2-Virus getestet worden. Gemäß den Regeln der WSOP sind positiv getestete Spieler zu disqualifizieren. De Silva erhielt die Mindestauszahlung in Höhe von 98.813 USD.

Joseph Hebert greift nach der Krone

Der erste Spieler, der den Final Table nach nur sechs Händen verlassen musste, war Gershon Distenfeld, der sein All-in mit König-Zehn suited gegen das Paar Damen von Ron Jenkins verlor. Der Investmentbanker und Hobby-Pokerspieler Distenfeld wolle nun das gesamte Preisgeld in Höhe von 125.885 USD wohltätigen Organisationen spenden.

Bis zum nächsten Seat-Open dauerte es 55 Hände. Shawn Stroke, der mit dem zweitgrößten Stack antrat, aber nicht ins Spiel hineinfinden konnte, schob seine verbliebenen Chips in die Mitte. Doch sein Paar Dreien hielt nicht gegen das Paar Damen von Jenkins.

Harrison Dobin und Ye „Tony“ Yuan mussten kurze Zeit später ihren Platz am Finaltisch verlassen. Auf Platz vier verabschiedete sich Ryan Hagerty aus New Jersey, der gegen Jenkins unterlag. Michael Cannon, der mit König-Dame seinen Stack in die Tischmitte schob, traf auf ein Paar Asse von Hebert und belegte Platz drei.

Die Resultate des Final Table

  1. Joseph Hebert – 1.553.256 USD
  2. Ron Jenkins – 1.002.240 USD
  3. Michael Cannon – 529.258 USD
  4. Ryan Hagerty – 387.130 USD
  5. Ye „Tony“ Yuan – 286.963 USD
  6. Harrison Dobin – 215.222 USD
  7. Shawn Stroke – 163.786 USD
  8. 8Gershon Distenfeld – 125.885 USD
  9. Upeshka De Silva – 98.813 USD

Alles #FürLinda

Hebert ging mit doppelt so großem Stack wie Jenkins ins Heads-up. Dennoch war das Duell bereits nach einer Hand beendet. Hebert raiste mit Ace-Queen, Jenkins stellte mit seinem Paar Damen All-in, Hebert callte. Das Ass, das im Flop erschien, sicherte Hebert den Sieg.

Der 38-jährige Hebert hat laut The Hendon Mob bereits Gewinne in Höhe von 667.664 USD zu verzeichnen. Vor Beginn des Final Table hatte er erklärt, dass er dieses Turnier für seine Mutter Linda spielen werde, die im Sommer an einer Lungenembolie verstarb.

Als das Ass am Flop erschien, reagierte Hebert emotional und ihm kamen die Tränen, als er erklärte:

Ich hatte wirklich das Gefühl zu träumen. Ich dachte an meine Mutter und ich weiß, dass sie hier war und das war für sie. Sie wäre sehr aufgeregt gewesen, wenn sie es gesehen hätte. Daher bin ich einfach so froh, dass ich es für sie geschafft habe.

Einreise in die USA verweigert: Heads-up auf den 3. Januar verschoben

Der Sieger des Final Table im King´s Casino, Rozvadov, Damian Salas, sollte ursprünglich am 30.Dezember gegen Hebert antreten. Allerdings soll Salas die Einreise in die USA verweigert worden sein.

Zwar soll Salas einen negativen COVID-19-Test und ein Schreiben der WSOP-Veranstalter vorgelegt haben, doch die Behörden in Dallas hätten die Dokumente nicht anerkannt.

Salas erklärt:

Ich wollte am Samstag über Dallas nach Las Vegas reisen. Doch 15 Minuten, bevor wir zum Flughafen aufbrechen wollten, erhielt ich eine Benachrichtigung, dass sie in Dallas meine Dokumente nicht anerkannt haben und mich nicht reinlassen wollen.

Er sei angewiesen worden, die Tickets umzubuchen und über Miami zu fliegen. Doch auch dort habe man sich geweigert, den Test anzuerkennen. Er könne jedoch am Mittwoch reisen und werde am Donnerstag, den 31. Dezember, in Las Vegas eintreffen. Das Finale wird am 3. Januar ausgetragen.

Joseph Hebert dürfte dies nicht ungelegen kommen, denn er hat nun Gelegenheit, ein paar Tage auszuruhen und sich mit seiner Familie Las Vegas anzuschauen, bevor er gegen den Argentinier antreten wird.