Corona-Chaos in Deutschland: Wo dürfen Spielhallen öffnen?
Die Länder haben gestern neue Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen. Was die Wiedereröffnung der Glücksspiel- und Wettbetriebe betrifft, gehen die Bundesländer verschiedene Wege.
Während Spielhallen & Co. in zahlreichen Städten und Gemeinden wieder öffnen dürfen, bleiben diese Betriebe in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern weiterhin geschlossen.
Wettbüro- und Spielhallen-Betreiber in Hamburg, Bremen, Baden-Württemberg und Bremerhaven können hingegen aufatmen, denn ab Mittwoch darf der Betrieb unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder aufgenommen werden.
Auch in Brandenburg hat sich der Senat für weitere Lockerungen entschieden. Ab dem 28. Mai dürfen Wettannahmestellen und Spielhallen unter Einhaltung der Abstandsregeln wieder öffnen.
Einen Kurswechsel streben die Bundesländer Sachsen und Thüringen an. Der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow (SPD), kündigte am Wochenende das Ende aller Corona-Einschränkungen zum 6. Juni an. Sachsen schloss sich am Montag dieser Entscheidung an.
Die Gesundheitsministerin von Sachsen, Petra Köpping (SPD), kommentierte:
„Statt wie jetzt generell Beschränkungen zu erlassen und davon viele Ausnahmen für das zu benennen, was wieder möglich ist, wird dann generell alles freigegeben und nur noch das Wenige an Ausnahmen benannt, was noch nicht möglich sein wird.“
Spielhallen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern noch dicht
Einen schweren Stand haben die Betreiber von Spielbanken, Spielhallen, Wettannahmestellen und Schankwirtschaften noch in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.
Diese Bundesländer wollen an dem Fünf-Stufen-Plan festhalten, der erst ab dem 15. Juni mögliche Lockerungen für das Glücksspiel-Gewerbe vorsieht. So gilt in Berlin auch weiterhin, dass in Gaststätten keine Spielautomaten in Betrieb genommen werden dürfen und Spielhallen geschlossen bleiben.
Demo in Schwerin für Wiedereröffnung der Spielhallen
In Mecklenburg-Vorpommerns Hauptstadt Schwerin versammelten sich gestern 300 Automatenaufsteller, um für eine zeitnahe Wiedereröffnung der Glücksspielstätten zu demonstrieren.
Steffen Rehr, Vorstandsmitglied der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland, der an der Protestaktion teilgenommen hatte, drückte sein Unverständnis darüber aus, dass Betriebe wie Tattoo- und Fitnessstudios, die laut dem Fünf-Stufen-Plan ein hohes Risiko aufwiesen, öffnen dürften. Spielhallen blieben jedoch geschlossen, obwohl sich Hygienemaßnahmen dort gut umsetzen ließen.
In Berlin übt man sich indes in Geduld. In einem Statement der Spielbank Berlin, das gestern in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, heißt es:
„Liebe Gäste,
leider gab es in der heutigen Sitzung des Berliner Senats keine Neuigkeiten bezüglich weiterer Lockerungen der Beschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie. Daher bleiben unsere Standorte weiterhin geschlossen. […]“
Die nächsten Lockerungen sind für den 15. Juni vorgesehen. Es bleibt nun abzuwarten, ob auch in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern die Glücksspiel-Betriebe wieder geöffnet werden dürfen.