Black List statt White List: WestLotto zur Kanalisierung des regulierten Glücksspiels in Deutschland
Der Manager für Stakeholder Relations und Public Affairs bei WestLotto, Stefan Kilpper, hat am 4. und 5. November an der Konferenz iGaming Germany in Berlin teilgenommen. In einem Statement äußerte sich Kilpper am Freitag zur Kanalisierung des Glücksspiels in Deutschland unter den Konditionen des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV).
In den Podiumsdiskussion der Konferenz sei unter anderem thematisiert worden, wie nicht-lizenzierte Online-Casino-Anbieter vom Markt ferngehalten werden könnten. WestLotto vertrete diesbezüglich eine klare Position.
So seien laut Kilpper noch mehrere Maßnahmen notwendig, um eine zufriedenstellende Kanalisierungsquote beim regulierten Glücksspiel zu erreichen. Für das Unternehmen sei die Kanalisierung eine Medaille mit zwei Seiten. Auf der einen Seite seien lizenzierte Anbieter notwendig, die ihren Kunden attraktive und praktikable Produkte anbieten könnten.
Auf der anderen Seite müsse eine schlagkräftige Aufsichtsbehörde stehen, die in der Lage sei, illegale Anbieter mit allen verfügbaren Mitteln vom regulierten deutschen Markt fernzuhalten. Zu den Methoden zählten nach Kilpper Ansicht Payment- und IP-Blocking.
Schweiz und Großbritannien als Vorbild für Deutschland?
In der Schweiz wird IP-Blocking bereits praktiziert, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Blockierte Webseiten können beispielsweise durch die Nutzung von VPN Proxy-Diensten umgangen werden.
In Großbritannien sind Zahlungen per Kreditkarte seit letztem Jahr nicht mehr möglich. Wie die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission letzte Woche mitteilte, seien erste Erfolge zu verzeichnen. Zahlreiche Spieler hätten das Kreditkartenverbot begrüßt, da es ihnen mehr Kontrolle über ihr Spielverhalten ermögliche.
Zentrale Frage: Ist ein Anbieter legal oder illegal?
Kilpper erklärte, dass eine Veränderung mit dem Umgang einer White List hin zu einer Black List notwendig sei. Das werde auch von anderen Verbänden wie beispielsweise dem Banken-Verband so gesehen.
Kilpper führte aus:
Jetzt ist es an der Zeit, Farbe zu bekennen. Wir unterscheiden schon lange nicht mehr zwischen staatlichem und privatem Eigentum, sondern es geht um die Frage: Ist ein Anbieter legal oder ist er illegal.
Alle, die Interesse an einer Lizenz hätten, sollten den Sprung aus dem grauen oder schwarzen Markt in die Legalität wagen, da es der GlüStV erstmals ermögliche, auf dem deutschen Glücksspielmarkt legal aktiv zu sein. Kilpper betonte, dass zudem ein regelmäßiger Austausch zwischen staatlichen und privaten Anbietern sehr wichtig sei.