WestLotto: Experte klärt über illegale Lotteriewetten auf
Der Unterschied zwischen lizenzierten Lotterien und illegalen Lotteriewetten ist für Verbraucher schwer erkennbar. (Bild: pixabay.com)In seiner von WestLotto geförderten wissenschaftlichen Dissertation setzt sich der Jurist Dr. Patrick Kemper mit dem Thema „Verbotenes Online-Glücksspiel und verbotene Zahlungen“ auseinander. Dabei legt er den Fokus auf illegale Lotteriewetten. In einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung beantwortet Dr. Kemper die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.
Die Arbeit von Dr. Kemper sei wegweisend für die wissenschaftliche Betrachtung der illegalen Lotteriewetten und verbotenen Online-Glücksspiele, kommentiert WestLotto-Geschäftsführerin Christiane Jansen:
Illegale Lotteriewetten: Worauf Verbraucher achten müssen
Lotteriewetten, auch Zweitlotterien genannt, sind in der deutschen Glücksspiellandschaft derzeit ein häufig diskutiertes Thema. Die Veranstalter gäben vor, normale Lotterien anzubieten. In Wahrheit handele es sich lediglich um Wetten auf die Ziehung der Lottozahlen, so Dr. Kemper.
Zu den bekannten Zweitlotterie-Anbietern gehört Lottoland mit Sitz auf Malta und Gibraltar. Das Unternehmen betreibt unter anderem die Plattform „Lottohelden“. Laut der Glücksspielbehörde der Länder (GGL) lägen die Einsätze, die Spielerinnen und Spieler jährlich tätigten, im dreistelligen Millionenbereich.
Gegen Lottoland ist derzeit ein von der GGL eingeleitetes Verwaltungsverfahren anhängig. Die Gruppe kündigte jedoch an, sich gegen den Ausschluss vom deutschen Markt juristisch wehren zu wollen.
Da die Anbieter von Lotteriewetten in Deutschland keine gültige Lizenz besäßen, seien sie illegal. Mit diesen Anbietern geschlossene Spielverträge seien demnach nichtig. Dies bedeute allerdings auch, dass es keinen Verbraucherschutz dafür gebe.
Spieler, die bei nicht lizenzierten Anbietern spielen, könnten sich strafbar machen. (Bild: pixabay.com)
Es bestehe zudem kein Anspruch auf eine Gewinnauszahlung. Vielmehr hätten die Verbraucher Anspruch auf Rückforderung ihrer geleisteten Einsätze. Laut Dr. Kemper sei dies bereits mehrfach gerichtlich bestätigt worden.
Klagen gegen Glücksspielanbieter häuften sich insbesondere im vergangenen Jahr. Spieler versuchten, ihre verlorenen Einsätze per Gerichtsbeschluss zurückzuholen. Allerdings ist dieses Geschäftsmodell umstritten.
Zwar beriefen sich die Spieler darauf, dass die Anbieter in Deutschland illegal geschäftlich aktiv seien und daher nach Rückforderungen nach § 817 BGB möglich seien. Allerdings begingen die Spieler nach diesem Paragraphen ebenfalls eine Straftat, wenn sie die Dienste illegaler Anbieter in Anspruch nähmen. Daher hätten sie keinen Anspruch auf eine Rückzahlung.
Die Spielteilnehmer sollten sich darüber bewusst sein, dass sie sich wegen der Beteiligung an unerlaubtem Glücksspiel selbst strafbar machen könnten, wenn sie wüssten, dass sie bei einem illegalen Anbieter spielten. Komme es zu einem Urteil, könnten die Gewinne vom Staat eingezogen werden.
Es sei nun Aufgabe der GGL, illegale Lotteriewetten zu bekämpfen. Diese kündigte erst kürzlich an, mit IP-Blocking und Payment-Blocking gegen illegales Online-Glücksspiel vorgehen zu wollen. Es sei nun erforderlich, die angekündigten Maßnahmen auch umzusetzen.