Großbritannien: Gamstop verzeichnet weniger Anfragen zum Selbstausschluss für Online Glücksspiel
Gamstop, der britische Selbstausschlussdienst für Online-Glücksspiel, hat kürzlich in einem Bericht Daten veröffentlicht, die zeigen, dass seit Beginn des Covid-19-Lockdowns vor acht Wochen die Anträge auf Selbstausschluss rückläufig seien.
Im Monat vor dem 23. März 2020 habe Gamstop 7.000 neue Registrierungen verzeichnet. Seit die Menschen in Großbritannien zu Hause bleiben müssen, sei die Anzahl der Neuanmeldungen auf monatlich 6.700 gesunken, heißt es in dem Bericht. Das bedeutet möglicherweise, dass die Spieler weniger dazu motiviert sind, dem Glücksspiel zu entsagen.
Diese Vermutung könnte die steigende Anzahl von Anfragen bestätigen, bereits veranlasste Selbstausschlussverfahren wieder aufzuheben. Laut Gamstop seien diese von rund 1.000 auf 1.600 monatlich gestiegen. Allerdings räumte die Organisation auch ein, dass diese Daten nicht unbedingt ein Zeichen für eine Zunahme des problematischen Glücksspiels seien.
665 Personen hätten in den letzten Wochen ihre Selbstausschlussfrist um weitere sechs Monate verlängert. Darüber hinaus habe die britische Glücksspielkommission UKGC kürzlich bestätigt, dass das Problemglücksspiel seit dem Lockdown nicht zugenommen habe.
Die Geschäftsführerin von Gamstop, Fiona Palmer, kommentierte in der Pressemitteilung:
„Unsere Daten zeigen, dass Gamstop schutzbedürftigen Verbrauchern während des Lockdowns weiterhin wichtige Unterstützung bietet und Tausende neuer Benutzer sich dafür entscheiden, sich vom Online-Glücksspiel auszuschließen.“
Interesse an Online-Glücksspiel gestiegen
Die britische Glücksspielkommission soll zwar bestätigt haben, dass kein Anstieg des problematischen Glücksspiels zu verzeichnen sei. Aktuelle Google-Trends belegen allerdings einen Anstieg des Interesses an Online-Casinos in Großbritannien.
Dieses Phänomen ist insbesondere seit Beginn des Lockdowns zu beobachten, der die Schließung der landbasierten Spielstätten und die Absage großer Sportveranstaltungen zur Folge hatte.
Um einem möglichen Anstieg des Problemspiels entgegenzuwirken, hat die Behörde erst kürzlich neue und strengere Richtlinien [Seite auf Englisch] für Glücksspiel-Betreiber veröffentlicht.
Der CEO der UKGC, Neil McArthur, kommentiert:
„Wir überwachen die Online-Betreiber genau und wenn wir unverantwortliches Verhalten feststellen, werden wir sofort eingreifen und Lizenzen aussetzen, wenn dies erforderlich ist.“
Es wird sich möglicherweise in späteren Untersuchungen zeigen, ob der Lockdown wirklich zu einer Steigerung des problematischen Spielverhaltens geführt hat.