Webinar: Lootboxen und Gaming im Fokus der Glücksspielregulierung
Spielerschutz-Experten fordern strenge Regulierung der Lootboxen. (Bild: Overwatch, CasinoOnline.de)Im Zuge der Glücksspielregulierung geraten auch Lootboxen bei Videospielen immer häufiger in den Fokus. Im Webinar „Lootboxen und Gaming im Fokus der Glücksspielregulierung“ am Freitag, 16. September 2022 von 10:00 – 12:00 Uhr, veranstaltet vom Behörden Spiegel, sollen Fragen zu diesem Thema erörtert werden.
Die Diskussionsteilnehmer dieses Webinars sind Andreas Kötter, CEO von WestLotto und Prof. Dr. Julian Krüper von der Ruhr-Universität Bochum, Fachbereich Öffentliches Recht, Verfassungstheorie und interdisziplinäre Rechtsforschung.
Zudem sind Dr. Frederik Weinert, Medien- und Kommunikationswissenschaftler sowie Felix Flosbach, Referent Telekommunikationsrecht der Verbraucherzentrale NRW, angekündigt.
Unter der Moderation von Robert Hess, Mitglied im Programmbeirat, Behörden Spiegel/Beiträge zum Glücksspielwesen, sollen folgende Themen in der Diskussionsrunde erörtert werden:
- Welche Mechaniken und Techniken stecken hinter dem finanziellen Erfolg dieser digitalen Pakete?
- Können Lootboxen tatsächlich zur Glückspielsucht führen?
- Welche Regulierungen könnten den Umgang mit Lootboxen sicherer machen?
- Wie können negative Auswirkungen durch Lootboxen verhindert werden?
- Welche Angebote zur Prävention und Aufklärung gibt es?
Strenge Regulierung von Lootboxen auch in Deutschland?
Spieleentwickler generieren Milliardenumsätze mit Lootboxen. Experten sehen in den zufälligen Belohnungsmechanismen Parallelen zum Glücksspiel. Diese Schlussfolgerung fußt auf der Tatsache, dass die Spieler nicht wissen, welches Item sie mit dem Erwerb einer solchen Box erhalten.
Daher fordern bereits 20 europäische Verbraucherzentralen strenge Regularien und Auflagen für die Anbieter. Dazu gehört, Minderjährigen den Zugang zu Lootboxen zu verwehren.
Lootboxen und Glücksspielregulierung: Erste Anbieter entfernen Lootboxen
Erste Reaktionen seitens der Spielehersteller gibt es bereits. So hat Nintendo das kontroverse Lootboxen-System in seinem mobilen Spiel „Mario Kart Tour“ entfernt, berichtete PC-Games am Sonntag.
Im August verkündete der Entwickler Blizzard Entertainment das Ende der Lootboxen für seinem Titel „Overwatch“. Damit reagieren die Unternehmen auf die zunehmenden regulatorischen Anforderungen in Europa.
Belgien hat als erstes europäisches Land bereits ein Lootboxen-Verbot verhängt. In Großbritannien, Spanien sowie in den Niederlanden mehren sich die Stimmen, die Verbote oder strengere Auflagen fordern.
Noch sind Lootboxen in Deutschland legal. Doch auch hierzulande könnten sich die Regularien verschärfen. Wie dies aussehen könnte und welche Konsequenzen dies für Spieler und Hersteller nach sich ziehen könnte, wird in dem Webinar am 16. September erläutert.