Montag, 25. November 2024

Macau: VIP-Räume im Casino Lisboa werden schließen

Casino Lisboa in Macau

Der VIP-Glücksspielveranstalter Macau Golden Group wird seine drei Luxus-Gaming-Räume im Casino Lisboa Macau schließen. Wie das Branchenmagazin GGRAsia [Link auf Englisch] am Donnerstag berichtet hat, werde das im Hotel Lisboa befindliche Casino damit keinen einzigen VIP-Raum mehr betreiben.

Die Nachricht überrascht vor allem vor dem Hintergrund, dass der verstorbene „Pate von Macau“, Stanley Ho, das System der sogenannten „Gaming Junkets“ einst im Hotel Lisboa erfand.

Unter „Junkets“ werden Glücksspiel-Promoter verstanden, die nicht nur gutbetuchte Spieler an Casinos vermitteln, sondern vor Ort einen exklusiven Service bieten. Hierzu gehört unter anderem die Bereitstellung extravaganter Räumlichkeiten zum Spielen. Zweck der Annehmlichkeiten ist es, finanzkräftige Gäste an den Spieltischen zu halten.

Welche Gründe hat die Schließung?

Dass die Macau Golden Group ihre Highstakes-Räume am 31. Juli schließen wird, habe mit den schwierigen Wirtschaftsverhältnissen zu tun, unter denen die Glücksspielmetropole Macau derzeit leide. Im GGRAsia-Bericht heißt es:

„Die Entscheidung, die VIP-Raume im Casino Lisboa zu schließen, resultiert aus dem extrem geringen Geschäftsvolumen während der Corona-Pandemie.“

Analysten der Investmentbank Morgan Stanley hatten erst Anfang der Woche mitgeteilt, dass die Umsätze des Glücksspielsektors von Macau in den vergangenen drei Monaten um 97 % zurückgegangen seien.

Insgesamt werde die Macau Golden Group in Macau nun nur noch fünf statt acht VIP-Rooms betreiben, die sich jedoch nicht weit vom Casino Lisboa entfernt befinden. In das dem traditionsreichen Casino gegenüberliegende Casino Grand Lisboa will die Firma auch in Zukunft High Roller einladen.

Ist die goldene Zeit der Glücksspiel-Promoter vorbei?

Dass Glücksspiel-Promoter ihr Angebot in Macau reduzieren, hat vermutlich nicht nur mit dem Ausbleiben der wirtschaftlich potenten Kundschaft zu tun. Immer wieder gerieten Branchenunternehmen wegen ihrer angeblichen Nähe zur organisierten Kriminalität in die Schlagzeilen.

Eine Folge war die zunehmende Regulierung der Branche seit dem Jahre 2015. Seitdem müssen die „Junkets“ nicht nur Unternehmensstrukturen offenlegen, sondern auch die etwaige kriminelle Vergangenheit von Partnern und Teilhabern, um eine Betriebserlaubnis zu erhalten. Nach den Regeländerungen sei die Zahl der Promoter nun schon fünf Jahre in Folge zurückgegangen.

Für die „Junkets“ könnte sich die Corona-Krise also nur als weitere Etappe eines längeren Abwärtskurses herausstellen.