Veteranen finden in Casino neue Anstellung
Das Pechanga Resort & Casino bietet Veteranen Arbeitsplätze mit Hunden. (Bildquelle: springbme.com)
Das Pechanga Resort & Casino in Kalifornien hat ein Programm ins Leben gerufen, das Veteranen einen Arbeitsplatz in der Sicherheitsbranche bietet. Diensthunde spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Ehemaligen Soldaten droht oft die Arbeitslosigkeit
Für Veteranen ist es oft schwer, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, denn häufig leiden sie an psychischen Problemen. So erging es auch John Tipton, einem ehemaligen Marine-Soldaten.
Drei Jahre lang war er arbeitslos und kämpfte zudem noch mit posttraumatischen Belastungsstörungen. 2015 begab er sich in Therapie, um gegen sein Problem anzukämpfen.
Ex-Soldat John Tipton arbeitet nun als Wachmann. (Bildquelle: abc7.com)
Nun ist er mit seinem vierbeinigen Begleiter viermal pro Woche als Wachmann für das Pechanga Resort & Casino unterwegs. Er kontrolliert, ob alles in Ordnung ist und hat auch ein freundliches Wort für die Gäste übrig.
Er könne sich jetzt problemlos auch in Menschenansammlungen bewegen. Vor drei Jahren sei dies nach seinen eigenen Aussagen noch undenkbar gewesen.
Diensthund Daisy half bei der Überwindung der psychischen Probleme
Daisy gehört zu den Hunden, die den Wachmännern an die Seite gestellt werden. Zuvor werden die Vierbeiner in einem Trainingscenter auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet.
Ex Soldat Robert Kraus hatte die Idee, Veterane einzustellen. (Bildquelle: abc7.com)
Diese Tätigkeit gibt Tipton und anderen Ex-Soldaten nun einen neuen Lebensinhalt und ermöglicht es ihnen, wieder ein Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein.
Die Idee stammt von Robert Kraus, der selbst Soldat bei der US-Marine war.
Dazu sagt er:
„Es hilft ihnen, sich wieder in das Arbeitsleben zu integrieren. Es gibt ihnen die Möglichkeit zu arbeiten. […] Es ist eine Win-Win-Situation, von der alle Seiten nur profitieren können.“
Inzwischen plant das Casino, das Programm zu erweitern, um weitere „sechsbeinige“ Wachleute anzustellen. Kraus sagte, dass sich die anderen potentiellen Arbeitgeber das Programm anschauen sollten, um sich zu überzeugen, welch positive Auswirkungen es für das Unternehmen habe.
Diensthunde sind vollwertige Teammitglieder
Ein Gewinn ist der Einsatz der neuen Wachleute mit ihren Hunden nicht nur für die Gäste des Resorts, sondern auch für die Mitarbeiter. Robert Montclair ist ebenfalls ein ehemaliger Marine-Soldat.
Diensthund Daisy ist vollwertiges Mitglied des Teams. (Bildquelle: nbcsandiego.com)
Für ihn ist Daisy ein vollwertiges Mitglied des Teams, allerdings mit einer Ausnahme, denn die Labrador Hündin ist die einzige, die es liebt, wenn man ihren Bauch krault.
Für den Ex-Marine Tipton war Daisy, mit der er nun seit mehr als drei Jahren im Einsatz ist, eine große Hilfe bei der Bewältigung seiner psychischen Probleme. Er sagt dazu:
„Sie hat mir dabei geholfen, wieder ich selbst zu werden, also wieder John zu sein, und nicht der griesgrämige Opa, wie meine Enkelkinder mich manchmal nennen. Diese Person bin ich nun nicht mehr.“
Hunde helfen bei der Bewältigung psychischer Probleme
Die Idee, Hunde bei Therapien einzusetzen, um Menschen bei der Bekämpfung von Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen zu unterstützen, ist keineswegs neu und wird auch im deutschen Raum angewandt.
Hunde sind Wächter, Retter in der Not, helfen bei der Aufklärung von Straftaten und sind treue Freunde im Alltag. Darüber hinaus ist der Blinden- und Behindertenhund ein wertvoller Begleiter, der den Betroffenen unterstützt.
Doch nicht nur für die körperlich Versehrten, denen er über die Straße hilft, Gegenstände bringt oder die Tür öffnet, ist er eine unentbehrliche Hilfe, sondern auch den psychisch Kranken.
Das Projekt des Pechanga Resort & Casinos, das sich als sehr effizient erwiesen hat, war ein weiterer Schritt, der gezeigt hat, wie wertvoll Hunde für den Menschen sind.
Hunde, die in den Therapien eingesetzt werden, haben ein gutes Gespür für die Stimmungen der Menschen. Die Tiere haben bereits zahlreichen Menschen bei der Überwindung ihrer Ängste geholfen.
Problematisch dabei ist die Tatsache, dass die Hundetherapie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt wird. Daher übernehmen die Betroffenen die Kosten der Ausbildung, die sich auf rund 3.000 Euro beläuft, häufig selbst.