Verschiebung der Olympischen Spiele bringt Wettanbieter in Bedrängnis
Gestern hat das IOC die Verschiebung der Olympischen Spiele auf das kommende Jahr bekanntgegeben. Damit fällt auch für die Anbieter von Sportwetten 2020 ein weiteres Großereignis aus.
Befürchtete Umsatzverluste
Die Entscheidung, die bei vielen Beteiligten für Erleichterung sorgte, verschärft die brenzlige Situation der Wettbranche. So verlieren die Sportwetten-Anbieter nach unzähligen Absagen in Sportarten wie Fußball, Pferderennen oder Golf nun eine weitere lukrative Einnahmequelle.
Olympia-Fans müssen nicht ganz auf Sport verzichten, denn der Softwarekonzern Intel hat mit den World Open eine E-Sport-Veranstaltung auf die Beine gestellt, die im Vorfeld der Spiele stattfinden soll. Dabei wird es nicht um klassische Sportarten gehen, sondern speziell um den Wettkampf in Games wie Street Fighter V und Rocket League, die einen besonderen Bezug zu Japan aufweisen. Nach Angaben von Intel sollen die Spieler dort um ein Preisgeld von 500.000 US-Dollar kämpfen.
Bereits heute beklagen neben Casino- und Spielhallen-Betreibern insbesondere Sportwetten-Anbieter kräftige Umsatzverluste. Neben den weltweit geschlossenen Wettbüros liegt der Hauptgrund im Wegfall von Veranstaltungen, auf die gewettet werden kann.
Zwar versuchen viele Anbieter, ihre Kunden zu Wetten auf Ereignisse wie das Wetter zu animieren. Dies reicht jedoch nicht, um die hohen Verluste in den Haupt-Sportarten auszugleichen.
Späte Entscheidung des IOC
Der Entschluss des IOC war erst nach einigem Zögern zustande gekommen, was dem Weltverband harsche Kritik einbrachte. So hatte Kanada angekündigt, seine Sportler nicht nach Japan zu schicken und auch der deutsche Athletensprecher Max Hartung hatte zuvor erklärt, nicht nach Tokio fahren zu wollen.
Der Säbelfechter zeigte sich später erleichtert über die Entscheidung:
Wenn wir unsere Stimme nutzen, haben wir großen Einfluss (…) Die Hängepartie ist erst einmal beendet.
Dass die Verschiebung des Großereignisses auch positive wirtschaftliche Auswirkungen haben kann, zeigte sich an den Börsen. Dort stiegen die Kurse von Unternehmen, die mit den Olympischen Spielen in Beziehung stehen, nach der Bekanntgabe umgehend an.
Grund dafür ist, dass die von Aktienhändlern zuvor gefürchtete Absage der Spiele vorerst vom Tisch ist, weshalb sie erneut in Hotels oder Sportanbieter investierten.
Nun bleibt für alle Beteiligten zu hoffen, dass die Auswirkungen der Corona-Krise im Sommer 2021 überstanden sind und die Olympischen Spiele dann wie geplant in Tokio stattfinden können.