Mittwoch, 30. Oktober 2024

USA: Steigen Stammes-Casinos in Cannabis-Handel ein?

Hanf-Pflanze

Die Mashantucket Pequot Tribal Nation, Betreiberin des Foxwood Resort Casinos im US-Bundesstaat Connecticut, soll die Eröffnung eines Cannabis-Großhandels in der Nähe des Casinos erwägen. Dies berichtete diese Woche das Fachmagazin Leafly [Seite auf Englisch].

Der Store soll mindestens 25.000 m² Verkaufsfläche haben und bereits im Frühjahr 2022 eröffnet werden. Weiterhin sollen zwei Drive-Through-Fenster sowie eine Raucherlounge vorgesehen sein.

Zwar gibt es dazu noch keine offizielle Ankündigung, aber ein Stammesvertreter erklärte der Tageszeitung Hartford Courant gegenüber:

Der Stamm untersucht alle durch die Gesetzgebung geschaffenen Optionen und hat derzeit keine Pläne, diesbezüglich etwas öffentlich bekanntzugeben.

Ein weiteres Geschäft sollen die Eastern Band of Cherokee Indians (EBCI) in der Nähe des Harrahs Cherokee Casino Resorts in North Carolina planen.

Neues Geschäftsfeld für nordamerikanische Ureinwohner?

Connecticut hat Anfang des Jahres Cannabis für Erwachsene legalisiert. Seit 1. Juli 2021 ist es für alle Erwachsenen ab 21 Jahren erlaubt, bis zu 1,5 Unzen (42,5 Gramm) Marihuana zu besitzen. Der Einzelhandelsverkauf in staatlich lizenzierten Geschäften soll im Sommer 2022 beginnen.

In North Carolina sind Verkauf und Konsum von Cannabis strengstens verboten. Der Staat hat noch nicht einmal medizinisches Marihuana legalisiert. Aber der North Carolina Compassionate Care Act, ein Gesetzentwurf zur Legalisierung von medizinischem Cannabis, soll derzeit Fortschritte in der Gesetzgebung des Bundesstaates machen.

Die Ureinwohner sind nicht an staatliche Gesetze gebunden und benötigen demzufolge auch keine staatliche Cannabis-Lizenz. Anfang dieses Monats stimmte der Stammesrat der Eastern Band of Cherokee Indians der Legalisierung von medizinischem Marihuana auf dem Land der Cherokee zu.

Während der Standort in Connecticut aufgrund der Legalisierung von Cannabis im Bundesstaat nicht für viel Aufsehen sorgen dürfte, könnten die Pläne der Eröffnung eines Cannabis-Shops in North Carolina richtungsweisend sein.

Jeremy Wilson, der Verbindungsmann für Regierungsangelegenheiten des Cherokee-Stammes, erklärte, das Geschäft müsse eine große Anzahl von Kunden bedienen können:

Dies wird die einzige legale Cannabis-Apotheke im Umkreis von Hunderten von Kilometern sein. Wir bereiten uns also darauf vor, große Mengen von Menschen aufzunehmen. Das können wir mit einem Tante-Emma-Laden nicht machen.

Für die Ureinwohner dürfte sich der Verkauf von Cannabis als lukrativ erweisen. Die legalen Marihuana-Verkäufe sollen erheblich gestiegen sein. Die US-Industrie soll laut Leafly im vergangenen Jahr einen Umsatz von 18,5 Mrd. USD generiert haben. Laut einer aktuellen Analyse von Leafly und Whitney Economics sollen die Einnahmen im Jahr 2021 auf über 25 Mrd. USD steigen.