Casino-Einsätze konfisziert: US-Paar verklagt nationale Drogenbehörde DEA
Ein Paar aus Tampa im US-Bundesstaat Florida will gerichtlich gegen die Drug Enforcement Administration (DEA) vorgehen. Die Eheleute werfen der Bundesbehörde vor, sie bei einem Casino-Kurztrip widerrechtlich um 43.000 US-Dollar gebracht zu haben. Obwohl nichts gegen sie vorliege, weigere sich die DEA, die konfiszierten Gelder zurückzugeben.
„Passionierte Gelegenheitsspieler“
Stacy Jones und ihr Ehemann bezeichnen sich US-amerikanischen Medien zufolge selbst als passionierte Gelegenheitsspieler. Dass ein Glücksspiel-Kurztrip sie irgendwann in einen Rechtsstreit mit der mächtigen Anti-Drogen-Einheit DEA verwickeln könnte, sei ihnen jedoch nicht in den Sinn gekommen:
Ich bin bereits zuvor mit Bargeld gereist. Wir sind Freizeitspieler, deshalb ist das einfach etwas, was wir gemacht haben, ohne groß darüber nachzudenken.
Das Paar werfe der Strafverfolgungsbehörde vor, unrechtmäßig 43.000 USD beschlagnahmt und somit gestohlen zu haben.
Verhör am Flughafen
Im vergangenen Mai, so Stacy Jones, habe sie sich mit ihrem Mann entschlossen, an einer Casino-Eröffnung im Bundesstaat North Carolina teilzunehmen. Dort hätten sie sich mit einem befreundeten Paar zum Essen getroffen. Dabei hätten die Freunde Interesse an einem Auto der Jones gezeigt. Das Geschäft sei umgehend abgewickelt und der Kaufpreis in bar gezahlt worden.
Aufgrund eines familiären Notfalls, so Jones, hätten sie den Trip jedoch noch vor dem Casino-Besuch abbrechen müssen. Das Geld für das Auto sowie die ebenfalls in bar mitgeführten Spieleinsätze hätten sie in einer Reisetasche verstaut. Am Flughafen in Wilmington sei es dann zur bösen Überraschung gekommen.
Das Flughafenpersonal habe beim Anblick des Geldes zunächst die lokale Polizei hinzugerufen. Obwohl die Freundin den Kauf des Autos telefonisch bestätigt habe, seien die Beamten bezüglich der Herkunft des Geldes misstrauisch geblieben.
Schlussendlich sei das Paar von zwei DEA-Fahndern verhört worden. Diese hätten das Geld konfisziert und dies mit der Vermutung begründet, dass es sich um Erträge aus Drogenschäften handele.
Die DEA steht seit langem wegen des mutmaßlich unrechtmäßigen Einziehens von Bargeld in der Kritik. Im März 2020 wurde öffentlich, dass die Behörde zwischen 2000 und 2016 rund 2 Mrd. USD von US-amerikanischen Reisenden an inländischen Flughäfen konfisziert hatte. In zwei Dritteln der Fälle hatte es keine hinreichenden Verdachtsmomente für eine weitere Strafverfolgung gegeben.
Obwohl sich der Verdacht seither nicht erhärtet habe und nichts gegen das Paar vorliege, weigere sich die DEA, die 43.000 USD zurückzugeben. Um den Rechtsweg zu beschreiten, haben sich die Jones einer Sammelklage weiterer Betroffener [Seite auf Englisch] angeschlossen. Wann über diese entschieden wird, ist bislang nicht abzusehen. Die DEA äußert sich öffentlich nicht zu den Vorgängen.