US-Casinos beantragen Finanzhilfen beim Kongress
Die US-amerikanische Casino-Industrie hat den US-Kongress um Finanzhilfen gebeten. Wie die Washington Post am Montag berichtet hat, hätten Lobbyisten in den vergangenen Tagen diverse Notfallhilfen vorgeschlagen, die die Branche während der Corona-Krise unterstützen sollen.
Laut dem Glücksspielverband American Gaming Association (AGA) stehe die 260 Milliarden-US-Dollar-Industrie praktisch vor dem Stillstand. Finanzhilfen seien nun notwendig, um die Glücksspielfirmen zu stabilisieren und Angestellte weiterbeschäftigen zu können.
In weiten Teilen der USA mussten Casinos schließen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Laut dem Nachrichtenportal USA Today hätten sich bis zum Montagnachmittag in den Vereinigten Staaten mehr als 4.600 Personen mit COVID-19 infiziert (Link auf Englisch).
Casinos in den gesamten USA schließen
Zum Wochenanfang haben Casinos in weiten Teilen der USA den Betrieb eingestellt, so unter anderem in New Jersey, Maryland und Massachusetts. Besonders in Las Vegas, wo die Casino-Industrie die Lebensader der Wirtschaft darstellt, könnte das Coronavirus schwere wirtschaftliche Verwerfungen hervorrufen. Bislang haben bereits 14 Casinos auf dem Strip ihren Betrieb eingestellt. Sollten die Maßnahmen länger andauern, könnten Tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.
Welche Maßnahmen könnten den Casinos helfen?
Ähnliche Maßnahmen, die US-Politiker bereits für die Flug- und die Schifffahrtsindustrie angekündigt haben, könnten auch der Glücksspielindustrie helfen. Hierzu gehören Finanzspritzen, gestundete Steuern und ein spezieller Insolvenzschutz.
Nach Ansicht der AGA müsse aber vor allem Geld in die Branche gepumpt werden, um deren Operationsfähigkeit zu gewährleisten:
„Da die Regierungen der US-Bundesstaaten die Casinos als Teil der dringende Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit gegen COVID-19 schließen, sollten die gewählten Leader ebenso dringend Maßnahmen ergreifen, um die Arbeiter und Unternehmen zu unterstützen, die die Hauptlast dieser Auswirkungen tragen werden (…). Unsere obersten Prioritäten sind Maßnahmen, die Liquidität bereitstellen, damit wir die Mitarbeiter unterstützen können.“
Insgesamt beschäftige die Casino-Wirtschaft in den USA derzeit 1,8 Millionen Menschen, deren Existenz von den Jobs abhinge. Dass die US-Regierung rasch Hilfen bereitstellt, ist unterdessen nicht unwahrscheinlich.
US-Präsident Donald J. Trump selbst war in Atlantic City Casino-Unternehmer. Zu den größten Spendern im Wahlkampf des Präsidenten gehörten Casino-Tycoons wie Steve Wynn und Sheldon Adelson, Boss der Las Vegas Sands-Gruppe.