Freitag, 22. November 2024

Minus 27 %: Umsatzeinbruch bei Macau-Casinos setzt sich fort

Skyline Casinos Macau Die Macau-Casinos sind weiter im wirtschaftlichen Sinkflug (Bild: Pixabay)

In Macau geht die Talfahrt der Casino-Branche mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Im Vergleich zum März 2022 sank der Umsatz der Glücksspielbetriebe um 27 %. Das gab Macaus Glücksspielbehörde, das Gaming Inspection and Coordination Bureau, am Sonntag bekannt.

Demnach betrugen die Bruttospielerträge der Casinos im April 2,68 Mrd. MOP (320 Mio. Euro). Im März hatten diese noch bei 3,67 Mrd. MOP (430 Mio. Euro) gelegen. Damit erwirtschafteten die Casinos das schlechteste Ergebnis seit September 2020.

Rückgang um über zwei Drittel

Noch dramatischer erscheint der Umsatzeinbruch der Macau-Casinos bei Betrachtung der Zahlen aus dem Vorjahr. Im April 2021 hatten diese noch 8,4 Mrd. MOP (990 Mio. Euro) betragen. Damit sanken die Erträge binnen Jahresfrist um 68,1 %.

Fast zeitgleich mit den schlechten Daten der Glücksspielbehörde hat auch Macaus Casino-Betreiber MGM China seine Geschäftszahlen veröffentlicht. Das Unternehmen vermeldete für das erste Quartal 2022 einen Rückgang um 9 %. Noch schlechter sehen die Zahlen im Vergleich zum ersten Quartal 2019 aus. Hier beträgt das Minus stattliche 63 %.

Die Quartalszahlen geben ebenfalls wenig Grund zur Hoffnung, denn auch diese weisen ein zweistelliges Minus auf. So fielen die Umsätze in den ersten drei Monaten des Jahres um 36 % niedriger aus.

Den einzigen Lichtblick bildete den veröffentlichten Zahlen zufolge der Februar. In diesem konnten 7,75 Mrd. MOP (910 Mio. Euro) erwirtschaftet werden. Damit rangiert dieser Monat mit immerhin 8 % über dem Vorjahrsniveau.

Casinos weiter im Corona-Griff

Finanzanalysten sehen als Grund für die anhaltende Schwäche die Corona-Krise, die Chinas Behörden weiterhin nicht in den Griff bekämen. Die anhaltenden Lockdowns und die harte Zero-Covid-Strategie seien Gift für die Casino-Wirtschaft von Macau.

Der Finanzdienstleister Sanford C. Bernstein vermeldete:

Die [Casino-Einnahmen] blieben aufgrund des Ausbruchs von COVID-19 auf dem chinesischen Festland und der restriktiven Reise- und Grenzkontrollen weitgehend gedämpft.

Derzeit müssten Besucher bei der Einreise nach Macau noch immer negative, höchstens 24 Stunden alte Testergebnisse vorweisen. In Kombination mit dem brachliegenden Flugverkehr stelle dies ernste Hürden für Casino-Spieler dar.

Solange es nicht zu erheblichen Erleichterungen bei der Einreise komme, sei mit keiner signifikanten Besserung der Geschäftslage zu rechnen. Da die Behörden am Sonntag 846 neue Corona-Fälle im nur gut 1.000 Kilometer entfernten Shanghai vermeldeten, dürfte mit einer baldigen Aufhebung der Beschränkungen nicht zu rechnen sein.