UK Gambling Commission-Chef Neil McArthur zurückgetreten
In Großbritannien ist Neil McArthur, CEO der Glücksspielbehörde UK Gambling Commission, mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Dies teilte die Behörde am Montag in einem Statement [Seite auf Englisch] mit, ohne Gründe für diesen Schritt anzugeben.
Mit dem abrupten Abgang endet für McArthur eine beinahe 15-jährige Karriere bei der Kommission, für die er seit 2006 arbeitete. Nachdem er zuvor in verschiedenen Rollen tätig gewesen war, war er im Jahre 2018 zum CEO der Behörde ernannt worden.
In einem Statement erklärte McArthur:
Ich bin stolz auf alles, was die Glücksspielkommission in meinen 15 Jahren bei der Organisation erreicht hat. Wir haben bedeutende Schritte unternommen, um das Glücksspiel fairer und sicherer zu gestalten. Ich weiß, dass ich die Organisation in einer starken Position verlasse, um ihre zukünftigen Herausforderungen zu meistern. Mit der Überprüfung des Glücksspielgesetzes ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, zurückzutreten und es einem neuen Generaldirektor zu ermöglichen, die Kommission auf der nächsten Etappe ihrer Reise zu führen.
Im Namen des Vorstandes dankte der UKGC-Vorsitzende Bill Moyes McArthur für sein jahrelanges Engagement. Es sei viel erreicht worden und McArthur könne stolz über die mit ihm gemachten Fortschritte sein.
Dazu zählten unter anderem die Einführung effektiverer Altersüberprüfungen, das Verbot von Kreditkarteneinzahlungen sowie bessere Schutzmaßnahmen beim Online-Glücksspiel.
Spekulationen über die Gründe
McArthurs plötzliche Abgang löste umgehend Spekulationen über die Ursache aus. In britischen Medien wird in diesem Zusammenhang immer wieder auf die verstärkte Kritik an der UKGC und ihrer fehlenden Schlagkraft gegenüber der Glücksspielwirtschaft hingewiesen. Zudem wird die Rolle der UKGC beim in der vergangenen Woche erfolgten Lizenzentzug für die Wettbörse Football Index hinterfragt. Hier sei die Kommission, so der Vorwurf, ihrer Kontrollpflicht zu spät nachgekommen.
Zwei Nachfolgerinnen ernannt
Um den prominenten Verlust rasch zu kompensieren, erklärte die Behörde, dass McArthurs Stellvertreterin Sarah Gardner und COO Sally Jones die vakante Position fürs Erste übernehmen werden. Die Kommission werde in Kürze mit der Suche nach einem Interimsvorsitzenden beginnen.
Diese Person solle solange im Amt bleiben, bis der Nachfolger des in diesem Jahr scheidenden Vorsitzenden Moyes eine neue Führungspersönlichkeit für die Behörde bestimmt habe. Details zu dem Auswahlprozess nannte die Glücksspielaufsicht nicht.