UFC: Al Iaquinta besiegt Kevin Lee
MMA-Fighter Al Iaquinta (31) hat am Samstag seinen Leichtgewichtskampf gegen Kevin Lee (26) gewonnen. Die Amerikaner traten im Rahmen der UFC on Fox 31 Fight-Night im Fiserv Forum von Milwaukee gegeneinander an.
Ein Fight zwischen zwei erfahrenen Kämpfern
Al Iaquinta ist schon seit Jahren siegreich. (Quelle: YouTube)
Der Kampf zwischen Al Iaquinta und Kevin Lee wurde mit einiger Spannung erwartet. Schließlich musste sich Iaquinta in den letzten vier Jahren nur einmal in der UFC 223 gegen den aktuellen Champion Khabib Nurmagomedov geschlagen geben.
Lee hatte in den letzten zwei Jahren nur gegen Tony Ferguson in der UFC 216 den Kürzeren gezogen.
Im direkten Vergleich belegte Lee im UFC Leichtgewicht-Ranking den vierten Platz vor Iaquinta, der auf Platz acht gerankt wurde.
Auch rein technisch versprach der Kampf eine interessante Kombination verschiedener Stile. Lee, der schon als ausgebildeter Ringer am College aktiv war, musste mit den harten Schlägen und Kicks von Iaquinta zurechtkommen, der besonders im Kickboxen ein Ausnahmesportler ist.
Das waren die Quoten auf den Kampf
Für den Kampf Iaquinta gegen Lee riefen die Buchmacher Siegquoten von bis zu 3.80 zu 1.33 auf. Damit galt Lee als großer Favorit gegenüber Iaquinta. Eine Quote von 1.37 wurde dafür berechnet, dass der Kampf nicht über die vollen fünf Runden gehen würde.
Im Over/Under wurde eine Quote von 1.83 angesetzt, dass der Kampf länger als 2.5 Runden dauert. Im Under legten die Buchmacher Quoten von 2.0 vor.
So lief der Fight in den Runden 1 bis 3
Iaquinta eröffnete den Kampf mit einigen Finten. Nachdem er scheinbar versuchte, das Bein Lees zu treffen, setzte er in einer Aufwärtsbewegung zu Schlägen an, die allerdings kaum Wirkung zeigten.
Lee, ein Rechtsausleger mit Vorteil in der Schlagreichweite, zeigte sich unaufgeregt und kontrolliert. Schon früh versuchte er mit Tritten zu agieren und seinen Gegner auf den Boden zu bringen.
Diese Strategie ging teilweise auf. Lee schien in Runde 1 und 2 das Geschehen zu bestimmen. Der Mann aus Michigan brachte Iaquinta auf die Matte, der sich allerdings immer wieder aus dessen Griffen befreien konnte.
Vor dem Ende der zweiten Runde konnte Iaquinta sogar noch einige gute Schläge zum Körper landen, bevor die Ringglocke das Ende einläutete.
In Runde 3 legte Iaquinta etwas an Momentum zu und begann konzentrierter aufzutreten. Sein Kickboxing-Stil wirkte überlegt, brachte aber kein endgültiges Ergebnis in Form eines Knockouts. Im Gegenteil, Lee adaptierte und brachte Iaquinte in der zweiten Hälfte der dritten Runde nochmals auf den Boden.
Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein ausgeglichener Kampf mit guten Aktionen von beiden Kämpfern. Hätte man den Kampf zu diesem Zeitpunkt werten müssen, hätte es eine leichte Tendenz zugunsten eines Sieges von Lee gegeben.
Die Runden 4 und 5
Die Runden 4 und 5 veränderten dieses Bild ein Stück weit. Iaquinta, der zu Beginn von Runde 4 frischer wirkte, setzte immer wieder seine geschossartige Rechte gegen Lee ein, die wie ein Peitschenhieb in dessen Gesicht krachte.
Kevin Lee bei einer Pressekonferenz der UFC. (Quelle: YouTube)
Lee schien ab diesem Moment weniger seinen eigenen Kampf zu machen, als zu reagieren. Der ausgezeichnete Ringer wendete seine Kunst nicht an und versuchte kaum, Iaquinta auf Matte zu bringen.
Das sollte sich zu Beginn von Runde 5 ändern. Lee versuchte seinen Gegner zu greifen und nah an den Mann zu kommen. Doch Iaquinta kämpfte intelligent und nutze immer wieder den Käfig, um sich den Take-Down-Versuchen von Lee zu entziehen und kraftsparende Positionen einzunehmen.
Als der Schlussgong im Oktagon ertönte, sahen viele Kommentatoren trotzdem in Lee den Sieger.
Eine Überraschung im Ring
Bei der Verkündung des Siegers wirkte Lee selbstbewusst und freudig. Dies sollte sich ändern, nachdem Ringsprecher Bruce Buffer den Sieger nach Punkten verkündete: Al Iaquinta.
Lee war sichtlich überrascht und machte auch nach dem Kampf keinen Hehl aus seiner Enttäuschung.
Im Postfight-Interview der UFC on Fox 31 sagte Lee gegenüber den anwesenden Medien:
„In den ersten drei Runden dachte ich ganz sicher, dass ich ihn hatte. Und dann habe ich einfach meinen Fuß vom Gaspedal genommen. Das sind taktische Fehler, die ein Typ wie ich nicht machen sollte. Ich bin daher sehr enttäuscht von mir selbst.“
Was kommt als Nächstes?
„Raging Al“ Iaquinta genoss seinen Sieg sichtlich, dachte aber auch schon über mögliche nächste Gegner nach. Ein Name, der in diesem Zusammenhang fiel, war Khabib Nurmagomedov.
Der Russe besiegte Iaquinta erst im April dieses Jahrs und gewann auch seinen nächsten Kampf gegen Conor McGregor. Der Champion Nurmagomedov gratulierte Iaquinta bereits auf Twitter zu seinem Erfolg.
Dass der Kampf aber tatsächlich stattfinden wird, ist unwahrscheinlich. Als nächster Gegner Nurmagomedovs wird derzeit Tony Ferguson gehandelt. Die Begegnung war schon einmal geplant, musste aber wegen einer Verletzung Nurmagomedovs abgesagt werden.