Moralische Gründe: Twitch-Streamer lehnt Millionen-Deal für Casino-Streams ab
Twitch-Streamer Mizkif ist der Auffassung, Streamer sollten Vorbilder für Zuschauer sein. (Bild: youtube.com)Der US-amerikanische Twitch-Streamer Matthew „Mizkif“ Rinaudo (27) hat bekanntgegeben, dass ihm ein namentlich nicht genannter Online-Glücksspiel-Anbieter 10 Mio. USD (9,3 Mio. Euro) für die Produktion von Casino-Streams angeboten habe. Wie das Online-Gaming-Portal Dexerto [Seite auf Englisch] am Montag berichtete, habe Mizkif das Angebot abgelehnt.
Den Aussagen von Mikzif zufolge habe es sich um ein äußerst verlockendes Angebot gehandelt. Für die 10 Mio. USD hätte er 15 Stunden Werbematerial pro Monat liefern sollen. Am Ende habe er das Angebot abgelehnt.
Wer ist Mizkif?
Matthew „Mizkif“ Rinaudo wurde in Montclaire, New Jersey, geboren und gehört heute zu den bekanntesten Twitch-Streamern. Mit den Streams hat er bereits im Jahre 2010 begonnen. Zehn Jahre später, im Jahre 2020, gelang ihm der Durchbruch mit einem Live-Stream. 100.000 Menschen schauten ihm dabei zu, wie er eine Box mit seltenen Pokémon-Karten öffnete.
Heute hat sein Twitch-Kanal über zwei Millionen Follower. In seinen Streams spielt er bekannte Nintendo-Titel wie Super Mario 64 oder Mario Kart 8 Deluxe, aber auch HALO, PUBG, Minecraft, Horizon Forbidden West und Street Fighter V.
Ein verführerisches Angebot
Mizkif habe das Angebot abgelehnt. Er habe ein Problem damit, wie die Wirkung auf seine Zuschauer sein könne, die „beeinflussbar“ seien. Für diese seien Streamer und YouTuber Menschen, zu denen sie aufschauten, erklärte Mizkif.
Dennoch habe er lange darüber nachdenken müssen und eine Zusage in Erwägung gezogen. Das Geld wäre nicht nur für ihn selbst, sondern auch für seine Familie und für andere lebensverändernd gewesen, da er einige Millionen wohltätigen Zwecken gespendet hätte.
Mizkif kommentierte:
Es gebe noch einen weiteren Grund für seine Absage. Dieser habe darin bestanden, dass er seinen Lebensstil hätte ändern und nach Kanada hätte umziehen müssen. Derzeit lebt er in Texas, wo die Glücksspielgesetzgebung besonders streng ist.
Mizkif lehnt nicht zum ersten Mal einen lukrativen Deal ab
Dies sei nicht das erste lukrative Angebot, das er ausgeschlagen habe. Im Rahmen seines Auftritts in dem YouTube-Video „The Puppets of Online-Gambling“ [dt.: Die Marionetten des Online-Glücksspiels] teilte Mizkif mit, dass ihm zuvor 35.000 USD pro Stunde angeboten worden seien, wenn er für eine Online-Glücksspiel-Webseite werbe.
In dem Video wird das größte Online-Krypto-Casino Stake.com thematisiert. Die Plattform nutze insbesondere die Reichweite von Twitch-Streamern wie Adin Ross, Trainwreck und Roshstein.
In einem Video werden Casino-Streamer als „Marionetten der Glücksspiel-Industrie“ bezeichnet. (Bild: pixabay.com)
Sie bediene sich zudem Prominenter wie Drake, Israel Adesanya und Francis Ngannou, um für die Produkte zu werben. Durch das Sponsoring großer Unternehmen wie der UFC und dem Fußballclub Watford erreiche die Glücksspiel-Plattform ein sehr großes Publikum.
Indes tobt in der Streamer-Community weiterhin eine kontroverse Diskussion über Live-Streaming mit Glücksspiel-Inhalten und darüber, ob sich die Ersteller der Videos moralisch verhielten oder nicht. Streamer Mizkif dürfte seinen Standpunkt jedoch klargemacht haben.