Trump Taj Mahal Casino der Geldwäsche verdächtigt
Das Trump Taj Mahal hat gegen das Gesetz verstoßen. (Bildquelle)
Donald Trumps ehemaliges Casino in Atlantic City steht unter Verdacht, Schauplatz von Geldwäsche gewesen zu sein. Der US-Präsident hatte das Taj Mahal 1990 eröffnet. Das Projekt wurde jedoch zu einem großen Misserfolg und wechselte nach der Pleite seines Erbauers mehrmals den Besitzer. Der neue Eigentümer ist mittlerweile Carl Icahn, der sich schließlich im Oktober 2016 dazu gezwungen sah, das Casino zu schließen. Die aktuellen Meldungen beziehen sich auf Vorgänge im Eröffnungsjahr 1990. Damals sollen zwischen April 1990 und Dezember 1991 über 100 Gewinne nicht gemeldet worden sein.
Gewinner nicht gemeldet
Dem Finanzministerium sollen Unterlagen vorliegen, nach denen das Taj Mahal seinen Pflichten in den 90er Jahren nicht nachgekommen sei. Die Entdeckung wurde im Zuge der Untersuchungen bezüglich Donald Trumps Beziehungen zu Russland gemacht. Die Dokumente sollen belegen, dass Trump damals eine Strafe in Höhe von 477.000 US-Dollar zahlen musste, da er hohe Gewinne in seinem Casino nicht gemeldet hatte. In den USA sind Spielbanken per Gesetz dazu verpflichtet, die amerikanische Steuerbehörde IRS innerhalb von 15 Tagen über jeden Gewinn von über 10.000 Dollar pro Tag zu informieren. Unter Angabe von Name, Adresse, Geburtsdatum und Versicherungsnummer des Gewinners müssen die Informationen übermittelt werden. Laut Experten haben Casinos zwar oft Probleme bei der Einhaltung dieser Regeln, aber ein Verstoß in dieser Größenordnung zu einem so frühen Zeitpunkt sei dennoch ein Zeichen für ein ernsthaftes Problem innerhalb des Betriebs.
Geschichte wiederholt sich 2015
Mit der Strafzahlung von 1998 sollten die dubiosen Vorgänge im Taj Mahal jedoch noch nicht beendet sein. Im Zeitraum zwischen 2010 und 2012 kam es angeblich zu erneuten Verstößen gegen das Geldwäschegesetz. Infolgedessen wurde dem Taj Mahal eine Strafe von 10 Millionen Dollar auferlegt. Unter anderem ignorierte das Casino offenbar das Vorgehen einiger Spieler, die sich absichtlich kleine Beträge auszahlen ließen, um so einer Meldung zu entgehen. Zu diesem Zeitpunkt war Donald Trump jedoch schon nicht mehr aktiv an dem Casino beteiligt. Lediglich sein Name an der Fassade zeugte noch von der einstigen Verbindung. Das Finanzministerium veröffentlichte damals eine Pressemeldung, in der es heißt:
„Das Trump Taj Mahal ist mehrfach von uns verwarnt worden. Wie alle Casinos in diesem Land ist auch das Trump Taj Mahal verpflichtet, unser Finanzsystem davor zu schützen, von Kriminellen, Terroristen und anderen Verbrechern ausgebeutet zu werden. Aber davon ist das Trump Taj Mahal weit entfernt. Es hat die Regeln über viele Jahre nicht eingehalten und so sich selbst und unser Finanzsystem auf nicht hinnehmbare Art und Weise der Gefahr ausgesetzt.“
Verstrickungen provozieren Nachforschungen
Die zu Tage geförderten Unterlassungen in der Anfangszeit des Taj Mahal dürften die Ermittler motivieren, Trumps Beziehungen zu Russland umso genauer unter die Lupe zu nehmen. Überraschenderweise soll die Identität der damaligen Gewinner und der beteiligten ehemaligen Casinomitarbeiter in den Unterlagen fehlen. Damals soll das Taj Mahal der bevorzugte Aufenthaltsort russischer Krimineller gewesen sein. Auf Nachfrage erklärte die Trump Organization:
„Wir sind seit über einem Jahrzehnt in keinster Weise mit dem Taj Mahal oder einer anderen Einrichtung in Atlantic City mehr verbunden. Wir wissen nicht, wovon Sie in Ihren E-Mails sprechen.“
Wie genau sich die Enthüllungen auf die weiteren Untersuchungen von Trumps Russland-Beziehungen auswirken, ist noch unklar. Die Ermittlungen zeigen jedoch, dass Donald Trump im Laufe seiner Karriere offenbar mehr Kontakt zum organisierten Verbrechen hatte als angenommen.