Trotz massiver Verluste durch Corona: Deutsche Spielbanken optimistisch
Deutsche Spielbanken blicken trotz hoher Verluste mit Zuversicht in die Zukunft. (Bild: unsplash.com, Michal Parzuchowski)Der Deutsche Spielbankenverband e.V. (DSbV) hat die Bilanzen der staatlich-konzessionierten Spielbanken für das Geschäftsjahr 2021 bekanntgegeben. Trotz erheblicher Umsatzeinbußen aufgrund der COVID-19-Restriktionen blicke die Branche mit Optimismus in die Zukunft. Dies berichtete der ISA-Guide am Dienstag.
Der Bruttospielertrag habe 2021 505,8 Mio. Euro betragen. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 mit einem Umsatz von 566,4 Mio. Euro sei dies ein Rückgang um 10,75 %. Die Verluste seien die Folge der Einschränkungen und Schließungen aufgrund der Pandemie, so Kerstin Kosanke, Vorstandsvorsitzende des DSbV.
Zwar habe die Pandemie die Spielbanken dazu gezwungen, den Spielbetrieb einzuschränken und Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, jedoch sei keine Spielstätte geschlossen worden. Zudem habe es keine Entlassungen gegeben.
Die Pandemie habe die Geschäftsentwicklung auf das Resultat des Jahres 2015 zurückgeworfen. Doch auch aus dieser Talsohle hätten es die Spielbanken wieder herausgeschafft. Daher setze der DSbV auf Optimismus.
Gäste besuchen nach dem Lockdown gern wieder die Spielbank
Die Spielbank Garmisch-Partenkirchen in Bayern könnte die allgemeine Situation der deutschen Spielbanken widerspiegeln. Peter Eursch, Direktor der Spielbank Garmisch-Partenkirchen, und Verena Ober, Sprecherin der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung in München, berichteten am Dienstag gegenüber dem Merkur, dass das Casino gut fünf Monate lang geschlossen gewesen sei.
Erst am 9. Juni 2021 habe die Spielstätte mit umfassenden Hygienemaßnahmen wieder ihre Gäste empfangen dürfen. Die Schließungen und die daraufhin folgenden Einschränkungen hätten zu einem erheblichen Umsatzrückgang geführt.
So habe der Bruttospielertrag im Jahre 2021 6,6 Mio. Euro betragen. 2020 seien es noch 7,7 Mio. Euro gewesen. Allerdings sei es kaum möglich, die beiden letzten Geschäftsjahre miteinander zu vergleichen, so Eursch:
Immer noch erhebliche Einschränkungen
Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs seien die Gäste zurückgekommen und hätten das Angebot gern angenommen, auch wenn der Bar- und Eventbereich immer noch nicht zugänglich sei.
Zudem seien von insgesamt 145 Spielautomaten nur 84 in Betrieb. Die Tische der klassischen Casinospiele Blackjack und American Roulette seien geöffnet, jedoch könne zurzeit noch kein Poker angeboten werden.
Hinzukämen die Kapazitätsvorschriften, 2G-plus-Regel, FFP2-Maskenpflicht für Besucher, Plexiglaswände bei den Spieltischen und Mindestabstände, die das Ergebnis zusätzlich beeinflussten.
Eursch erklärte:
Am Ende hätten jedoch alle mitgezogen. Die 70-köpfige Team der Spielbank Garmisch-Partenkirchen sei optimistisch, in diesem Jahr wieder in die Normalität zurückkehren zu können.