Donnerstag, 21. November 2024

Trotz massiver Verluste durch Corona: Deutsche Spielbanken optimistisch

Spielkarten, Hand Deutsche Spielbanken blicken trotz hoher Verluste mit Zuversicht in die Zukunft. (Bild: unsplash.com, Michal Parzuchowski)

Der Deutsche Spielbankenverband e.V. (DSbV) hat die Bilanzen der staatlich-konzessionierten Spielbanken für das Geschäftsjahr 2021 bekanntgegeben. Trotz erheblicher Umsatzeinbußen aufgrund der COVID-19-Restriktionen blicke die Branche mit Optimismus in die Zukunft. Dies berichtete der ISA-Guide am Dienstag.

Der Bruttospielertrag habe 2021 505,8 Mio. Euro betragen. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 mit einem Umsatz von 566,4 Mio. Euro sei dies ein Rückgang um 10,75 %. Die Verluste seien die Folge der Einschränkungen und Schließungen aufgrund der Pandemie, so Kerstin Kosanke, Vorstandsvorsitzende des DSbV.

Wir hatten im vergangenen Jahr Einbußen wie andere Branchen im Segment Unterhaltung auch. […] Da wir alle Auflagen zum Schutz unser Gäste und Mitarbeitenden umgesetzt haben, sind die Rückgänge erklärbar. Im Automatenspiel waren Hygienekonzepte leichter und eher umzusetzen als im klassischen Spiel. Hier raubt Corona zudem viel vom besonderen Charme. Es ist wie bei anderen gesellschaftlichen Ereignissen auch – wenn nur wenige Menschen zusammenkommen dürfen, geht etwas vom Reiz des gemeinsamen Erlebens verloren.

Zwar habe die Pandemie die Spielbanken dazu gezwungen, den Spielbetrieb einzuschränken und Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, jedoch sei keine Spielstätte geschlossen worden. Zudem habe es keine Entlassungen gegeben.

Die Pandemie habe die Geschäftsentwicklung auf das Resultat des Jahres 2015 zurückgeworfen. Doch auch aus dieser Talsohle hätten es die Spielbanken wieder herausgeschafft. Daher setze der DSbV auf Optimismus.

Gäste besuchen nach dem Lockdown gern wieder die Spielbank

Die Spielbank Garmisch-Partenkirchen in Bayern könnte die allgemeine Situation der deutschen Spielbanken widerspiegeln. Peter Eursch, Direktor der Spielbank Garmisch-Partenkirchen, und Verena Ober, Sprecherin der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung in München, berichteten am Dienstag gegenüber dem Merkur, dass das Casino gut fünf Monate lang geschlossen gewesen sei.

Erst am 9. Juni 2021 habe die Spielstätte mit umfassenden Hygienemaßnahmen wieder ihre Gäste empfangen dürfen. Die Schließungen und die daraufhin folgenden Einschränkungen hätten zu einem erheblichen Umsatzrückgang geführt.

So habe der Bruttospielertrag im Jahre 2021 6,6 Mio. Euro betragen. 2020 seien es noch 7,7 Mio. Euro gewesen. Allerdings sei es kaum möglich, die beiden letzten Geschäftsjahre miteinander zu vergleichen, so Eursch:

Wir haben keine richtigen Vergleichsmöglichkeiten mit dem Vorjahr, da es dort andere Schließzeiten und andere Einschränkungen gab.

Immer noch erhebliche Einschränkungen

Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs seien die Gäste zurückgekommen und hätten das Angebot gern angenommen, auch wenn der Bar- und Eventbereich immer noch nicht zugänglich sei.

Zudem seien von insgesamt 145 Spielautomaten nur 84 in Betrieb. Die Tische der klassischen Casinospiele Blackjack und American Roulette seien geöffnet, jedoch könne zurzeit noch kein Poker angeboten werden.

Hinzukämen die Kapazitätsvorschriften, 2G-plus-Regel, FFP2-Maskenpflicht für Besucher, Plexiglaswände bei den Spieltischen und Mindestabstände, die das Ergebnis zusätzlich beeinflussten.

Eursch erklärte:

Das haben letztlich auch die Gäste akzeptiert, um endlich wieder ‚ihre‘ Spielbank besuchen zu dürfen. Sicherlich gab es hin und wieder Diskussionsbedarf hinsichtlich dem durchgehend ordnungsgemäßen Tragen der Masken.

Am Ende hätten jedoch alle mitgezogen. Die 70-köpfige Team der Spielbank Garmisch-Partenkirchen sei optimistisch, in diesem Jahr wieder in die Normalität zurückkehren zu können.