Donnerstag, 21. November 2024

Stellenabbau bei bet-at-home: Weitere 45 Mitarbeiter müssen gehen

Grafik Menschen, bet-at-home-logo Bei bet-at-home kommt es erneut zum Stellenabbau (Komposition: casinoonline.de)

Das Glücksspiel-Unternehmen bet-at-home wird in Österreich weiter umstrukturiert. Am Mittwoch verkündete der in Malta registrierte Anbieter von Online-Sportwetten und -Casinos, dass es im Zuge der Auslagerung von technischen Dienstleistungen am Standort Linz zu einem Stellenabbau von 45 Arbeitsplätzen kommen soll.

Stellenabbau durch Outsourcing

Der Ad-hoc-Meldung zufolge habe die bet-at-home.com-Gruppe „mit einem renommierten Anbieter von Outsourcing-Dienstleistungen eine Vereinbarung geschlossen“. Diese beinhalte die Auslagerung wesentlicher Unternehmensfunktionen, insbesondere im IT-Bereich, an den externen Dienstleister.

Nach Angaben der österreichischen Kronen Zeitung habe Vorstandschef Marco Falchetto die Maßnahme wie folgt begründet:

Wir haben von A bis Z alles selbst gemacht, aber wir messen uns mit großen globalen Konzernen, die für diese Technologieaufgaben mehrere tausend Mitarbeiter haben.

Die Auslagerung betreffe vor allem die Kunden- und Zahlungsplattform sowie das Online Sportwetten-Angebot von bet-at-home. Das Unternehmen werde sich künftig auf die Kernbereiche Marketing und Kundenbeziehungen fokussieren.

Das Auftragsvolumen bewege sich im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Ab dem Geschäftsjahr 2023 erwarte bet-at-home dafür eine Verbesserung des Konzernergebnisses um jährlich 6 bis 8 Mio. Euro.

Umstrukturierung ein nötiger Schritt

Falchetto betonte, dass ihm der radikale Schritt „sehr weh“ tue. Dieser sei aber nötig, um das Unternehmen wieder in die Wachstumszone zu führen. Einen Sozialplan gebe es für die vom Stellenabbau Betroffenen nicht.

Stadtansicht Linz

In Linz kommt es zum Stellenabbau (Bild: Pixabay)

Allerdings macht der bet-at-home-Chef ihnen Hoffnung. Da es sich bei ihnen größtenteils um Angestellte aus dem IT-Bereich handele, fänden diese angesichts des hohen Bedarfs an Softwarespezialisten sicherlich schnell eine andere Stelle.

Mit dem nun verkündeten Stellenabbau reduziert bet-at-home die Anzahl seiner Mitarbeiter erneut erheblich. So hatte das Unternehmen erst Ende vergangenen Jahrs im Rahmen der Abwicklung des Geschäfts in Österreich 65 Angestellte entlassen. Nun verringert sich deren Anzahl in den kommenden Monaten in Linz auf nur noch gut 120 Personen.

Bei dem in der Meldung von bet-at-home nicht genannten Anbieter handelt es sich um den Glücksspiel-Dienstleister EveryMatrix [Seite auf Englisch]. Dieser gab ebenfalls am Mittwoch bekannt, dass bet-at-home künftig auf seine Technologie-Plattform setze. Mit ihrer Hilfe wolle der Glücksspiel-Anbieter seinen über 5,5 Millionen Kunden einen besseren Service bieten. Zugleich solle das System dabei helfen, künftige Expansionsbemühungen im Bereich Sportwetten und Online-Casinos voranzutreiben.

Aktienhändler reagierten verhalten auf die Ankündigung des Sportwetten-Anbieters. Im Tagesverlauf verloren die Anteile an der Börse knapp 3 %. Damit befindet sich die bet-at-home-Aktie auf dem niedrigsten seit fünf Jahren.

Im Oktober 2017 hatte ihr Kurs noch bei über 126 Euro gelegen. Seitdem ist er um über 90 % auf unter 9 Euro gefallen. Angesichts der ungewissen Aussichten in Kernmärkten wie Deutschland, Großbritannien und Österreich dürfte fraglich sein, ob sich die Aktie in nächster Zeit von ihren Verlusten erholt.