Spielsüchtiger Brite schleudert Baby gegen den Fernseher
Ein 24-jähriger Mann aus dem englischen Leeds soll im Oktober letzten Jahres einen fünf Monate alten Säugling gegen den Fernseher geworfen haben, hat die britische Zeitung Daily Mail am Dienstag [Seite auf Englisch] berichtet. Zuvor soll der Mann Geld bei Live-Sportwetten verloren haben.
Das Gericht in Leeds verurteilte den Briten Taylor Biggins wegen schwerer Körperverletzung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten. Nach Angaben der behandelnden Ärzte soll der kleine Junge durch die Kopfverletzung bleibende Hirnschäden zurückbehalten haben.
Rage wegen verlorener Sportwetten
Der spielsüchtige Biggins habe Medienberichten zufolge am frühen Abend einen höheren nicht genannten Betrag bei einer Live-Wette verloren. In der folgenden Nacht zum 25. Oktober 2019 habe der Säugling zu weinen begonnen.
In seiner Wut und Frustration aufgrund des Verlustes habe Biggins den Jungen gegriffen und über das Bett hinweg gegen den Fernseher geschleudert. Als das Kind sich anschließend nicht mehr bewegt habe, habe Biggins die Rettungskräfte gerufen.
Die behandelnden Ärzte hätten darauf hingewiesen, dass es sich möglicherweise um absichtlich zugefügte Verletzungen handeln könne. Daraufhin sei der Mann am Tag darauf von der Polizei festgenommen worden.
Biggins soll zunächst behauptet haben, dass er das Kind leblos im Raum aufgefunden habe. Später sagte er, er habe das Baby aus Versehen fallen lassen. Bei der Gerichtsverhandlung habe er schließlich gestanden, das Kind absichtlich verletzt zu haben.
Die Mutter des Kindes sagte:
Das Baby wird wahrscheinlich sein ganzes Leben lang Hirnschäden haben. Die traurige Realität ist, dass keine Gefängnisstrafe dieser lebenslangen Strafe gleichkommen wird.
Der Vorfall soll nicht der einzige Gewaltexzess des 24-Jährigen gewesen sein. Bereits im Jahre 2015 soll er wegen Körperverletzung verurteilt worden sein. Damals soll er seiner schwangeren Ex-Partnerin in den Bauch getreten haben.
Spielsucht und erhöhte Gewaltbereitschaft
Wie eine Studie der britischen Universität Lincoln zeigt, die im Jahre 2016 im wissenschaftlichen Magazin Addiction veröffentlicht wurde, ist der Gewaltausbruch des Briten kein Einzelfall.
So weisen die Ergebnisse der Studie daraufhin, dass pathologische Spieler zu einer höheren Gewaltbereitschaft neigen. Im Rahmen der Untersuchung wurden 3.025 Männer zwischen 18 und 64 befragt.
Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass zwischen Spielverhalten und Gewaltbereitschaft eine Verbindung bestehe. So sei eine erhöhte Gewaltbereitschaft bei über der Hälfte der pathologischen Spieler festzustellen.
28 % der Gelegenheitsspieler berichteten über Gewaltausbrüche. Doch nur 19 % der Nicht-Spieler seien an gewalttätigen Handlungen beteiligt gewesen.