Donnerstag, 21. November 2024

Brutaler Mord an Mutter aufgrund von Spielsucht

Hand

Eine 47-jährige Frau aus Borchen bei Paderborn, Nordrhein-Westfalen, soll ihre Mutter (76) brutal ermordet haben. Grund für das Tötungsdelikt sollen Spielschulden gewesen sein, denn die Frau soll viel Geld bei Sportwetten verloren haben. Durch die Tat habe sie schnell an ihr Erbe kommen wollen.

Weiterhin soll sie erhebliche finanzielle Verbindlichkeiten ihrer Mutter gegenüber gehabt haben, berichtete das Westfalen-Blatt am Freitag. Seit Freitag muss sich Sandra N.-L. wegen Mordes aus Habgier vor dem Landgericht Paderborn verantworten.

Betäubt, erstickt, erschlagen: Grausige Szenarien vor Gericht enthüllt

Vor dem Paderborner Landgericht wurden Details zum Tötungsdelikt offengelegt. Die stellvertretene Pressesprecherin am Landgericht, Dr. Eva Brinkmann, äußerte sich zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft und beschrieb die Szenarien der mutmaßlichen Tat, die sich am 22. September 2019 in der Wohnung der Rentnerin zugetragen haben sollen:

Die Angeklagte soll ihrer Mutter zunächst Medikamente verabreicht haben, die schlaffördernd wirkten. Dann soll sie versucht haben, sie zu ersticken, indem sie ihr im Bett liegend ein Kissen auf den Kopf gedrückt und sich daraufgesetzt haben soll. Dann soll sie die Nachttischlampen genommen und mit diesen auf ihre Mutter eingeschlagen haben.

Dadurch seien der 76-jährigen Witwe erhebliche Verletzungen zugefügt worden. Schließlich soll Sandra N.-L. ihrer Mutter mit den Scherben der zerbrochenen Lampen Schnittverletzungen an den Oberschenkeln zugefügt haben. Die Frau sei verblutet.

Ex-Ehemann schwer belastet

Markus N., der Bruder der Angeklagten, habe den leblosen Körper seiner Mutter schließlich gefunden. Nachdem die Rentnerin auf seine Anrufe nicht reagiert habe, habe er zusammen mit einem Nachbarn die Haustür aufgebrochen.

Markus N. sagte:

Es war ziemlich schnell klar, dass meine Mutter nicht eines natürlichen Todes gestorben war.

Sandra N.-L., die gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann im selben Haus mit ihrer Mutter gewohnt hatte, belastete ihren Mann schwer. Sie habe bei ihrer Mutter geschlafen, weil es der alten Frau nicht gut gegangen sei.

Dann sei er betrunken nach Hause gekommen und habe sie gezwungen, sich auf ein Kissen auf das Gesicht der 76-Jährigen zu setzen. Anschließend habe er mit einer Nachttischlampe auf ihre Mutter eingeschlagen.

Sandra N.-L. soll sich bei ihren Aussagen in Widersprüche verstrickt haben. So soll sie ihren Mann als unbeherrscht charakterisiert haben, was Zeugen jedoch nicht hätten bestätigen können.

Im Rahmen der Ermittlungen wurde aufgedeckt, dass Sandra N.-L. spielsüchtig gewesen sei und hohe Schulden angehäuft habe. Das Urteil wird am 1. Dezember erwartet.