Donnerstag, 21. November 2024

Spielhallen-Überfall kommt nach sechs Jahren in Magdeburg vor Gericht

Hand Pistole Beim Spielhallen-Überfall waren die Täter mit Pistolen bewaffnet (Bild: Pixabay)

Vor der großen Strafkammer des Landgerichts Magdeburg müssen sich seit heute drei Angeklagte wegen eines bereits sechs Jahre zurückliegenden Spielhallen-Überfalls verantworten. Den drei Männern wird vorgeworfen, am 4. Juni 2016 eine Spielothek im 30 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt gelegenen Calvörde ausgeraubt zu haben.

In einer Mitteilung des Landesgerichts Magdeburg zum Tathergang heißt es:

Zwei der drei Angeklagten wird vorgeworfen, am 14. Juni 2016 maskiert und mit Pistolen bewaffnet eine Spielothek in Calvörde überfallen zu haben. Dabei soll die dort befindliche Mitarbeiterin unter vorgehaltener Pistole mit Kabelbindern gefesselt und zur Herausgabe der Schlüssel aufgefordert worden sein.

Die Angestellte sei der Aufforderung der beiden Hauptangeklagten daraufhin nachgekommen. Diese hätten die Spielhalle dann mit Bargeld in Höhe von ca. 25.500 Euro verlassen.

Tipp kam aus der Spielhalle

Der ideale Zeitpunkt für den Spielhallen-Überfall sei den Tätern aus dem Inneren der Spielothek mittgeteilt worden. Dort habe sich der dritte Angeklagte vor der Tat aufgehalten, um seine Kollegen per Handy zu informieren, sobald ihm die Situation günstig erschienen sei.

Um seine Beteiligung zu verschleiern, sei er während des Überfalls von einem der Angeklagten unter vorgehaltener Pistole aufgefordert worden, sich auf den Boden zu legen und die Kapuze über den Kopf zu ziehen.

Das Magdeburger Landgericht legte für die Verhandlung Termine bis Ende Oktober fest. Dabei sollen insgesamt zwölf Zeugen sowie ein Sachverständiger gehört werden. Über den Grund für die sechsjährige Verzögerung machte die Justiz keine Angaben.

Bei den auf die Festnahme der beiden Räuber folgenden Verhören sei die Beteiligung des Komplizen jedoch aufgeflogen, weshalb er sich nun ebenfalls vor Gericht verantworten müsse. Im Falle einer Verurteilung drohen allen drei Angeklagten mehrjährige Haftstrafen.

Delikte gegen Spielstätten an der Tagesordnung

Dass Diebstähle und Überfälle auf Glücksspiel-Geschäfte in Deutschland an der Tagesordnung sind, zeigen die Polizeimeldungen der letzten Tage. So fahndet die Polizei im baden-württembergischen Reutlingen weiterhin nach einem möglichen Serientäter.

Dieser hält die Behörden seit einer Woche in Atem, nachdem am vergangenen Dienstag mutmaßlich derselbe Mann innerhalb weniger Stunden eine Tankstelle und eine Spielhalle überfiel. Trotz sofort eingeleiteter Fahndung war es den Beamten nicht gelungen, den Täter zu fassen.

Auch Spielcasinos scheinen in der Gunst von Kriminellen weit oben zu stehen. So kam es im Spielcasino von Baden-Baden am frühen Montagmorgen zu einem Einbruch, bei dem unbekannte Täter einen Schaden von mehreren tausend Euro verursachten. Demnach seien mehrere Geld- und Spielautomaten sowie ein Wechselautomat aufgebrochen worden, um eine vierstellige Summe zu erbeuten, so die Polizei von Baden-Baden.

Am Wochenende kam in Reutlingen ein weiterer Spielhallen-Überfall hinzu. Nach Ansicht der Polizei sei das Tatmuster aller Fälle auffallend ähnlich. Auch dieses Mal sei die Angestellte mit einem Messer bedroht und zur Herausgabe der Bargeldbestände aufgefordert worden.

Wie in den anderen Fällen auch, wird der Täter als etwa 1,80 Meter groß, dünn und dunkelhaarig beschrieben. Die Behörden seien nun dabei, festzustellen, ob es sich dabei tatsächlich um denselben Räuber handele.