Spielhallen-Räuber vor Gericht: Bande erbeutet 463 Euro
Vier junge Männer müssen sich wegen des Überfalls auf eine Spielhalle in Lenggries seit vergangenem Freitag vor dem Münchner Landgericht verantworten. Der Bande wird vorgeworfen, den Angestellten der Spielhalle „Players Club Casino“ im Juni 2019 mit einer Waffe bedroht und so 463 Euro erbeutet zu haben.
Überfall mit Gaspistole und Machete
Am 14. Juli 2019 soll der mit 21 Jahren Jüngste der vier Angeklagten gegen 2:50 Uhr die Spielothek in Lenggries betreten und „ausgespäht“ haben. Der Elektriker-Azubi sei vorgeschickt worden, um zu sehen, wie viele Personen anwesend seien.
Als er feststellte, dass nur ein Mitarbeiter vor Ort war, habe er die Spielhalle wieder verlassen. Kurz darauf sei er mit seinen mutmaßlichen Komplizen, zwei 28-jährigen und einem 25-jährigen Mann, zurückgekehrt.
Auch der Fall des Überfalls auf eine Spielhalle in Rastatt soll auf das Konto eines erst 21-jährigen Mannes gehen. Ende vergangener Woche konnte das Kriminalkommissariat Rastatt einen Verdächtigen ermitteln. Der Mann soll Ende September nicht nur eine Mitarbeiterin der Spielothek mit einem Messer bedroht und zur Herausgabe von Geld gezwungen haben, gegen ihn werde nach Polizeimeldungen auch in zwei weiteren Fällen – wegen räuberischer Erpressung auf eine Tankstelle und des besonders schweren Raubes auf eine Seniorin – ermittelt.
Die vermummten Männer seien mit einer Gaspistole sowie einer Machete bewaffnet gewesen. Die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Carolin Hohensinn, erläuterte damals:
Mit einem Messer bewaffnet forderten sie die Herausgabe von Bargeld und flüchteten anschließend zu Fuß mit der Beute in unbekannte Richtung.
Statt der erhofften 10.000 Euro hätten sie jedoch lediglich 463 Euro erbeuten können.
Fahndung zunächst ohne Ergebnis
Die Fahndung nach den mutmaßlichen Tätern blieb zunächst ohne Ergebnis. Ende Juli begann die Polizei, per Öffentlichkeitsfahndung nach einem Mann zu suchen, der auf der Überwachungskamera der Spielhalle zu sehen war und der als Zeuge Hinweise zur Tat geben sollte.
Anfang August gelang es den Ermittlern, drei der nun vor Gericht stehenden Männer zu fassen. Bei einem von ihnen habe es sich um den mutmaßlichen Zeugen gehandelt. Den vierten Täter habe die Kripo Weilheim Ende August festnehmen können.
Während des Prozesses gaben die geständigen Angeklagten an, nicht mehr zu wissen, wie sie auf die Idee gekommen seien, die Spielhalle zu überfallen. Die drei älteren mutmaßlichen Täter erklärten, in der Zeit davor Drogen konsumiert zu haben.
Im Fall einer Verurteilung drohen jedem der Angeklagten nun Gefängnisstrafen von mindestens fünf Jahren.