Geldmaschine Glücksspiel: Spielehersteller verdienten 2018 weltweit 49,5 Milliarden Euro
Die Hersteller von Online- und Offline-Glücksspielen können auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurückblicken. Wie der internationale Branchenverband Association of Gaming Equipment Manufacturers (AGEM) [Seite auf Englisch] vermeldet, wuchs der weltweite Umsatz auf knapp 50 Milliarden Euro.
Die jüngsten Zahlen wurden am Donnerstag von der AGEM veröffentlicht. Die von dem Verband dafür in Auftrag gegebene Studie untermauert mit den in ihr enthaltenen Fakten die große wirtschaftliche Bedeutung der Branche.
Hohe Wachstumsraten
Gleichzeitig wird in dem Report deutlich, wie dynamisch sich die Automatenhersteller und Spielentwickler entwickeln. Betrug der Gesamtumsatz der Branche 2014 noch 41 Milliarden Euro, ist er seitdem um gut 20 % gestiegen.
Der Branchenverband AGEM
In der Association of Gaming Equipment Manufacturers sind viele bedeutende Hersteller von online und offline Spielautomaten sowie der zugehörigen Technik und Entwicklung vertreten. Insgesamt der hat Branchenverband mit Sitz in Las Vegas 175 Mitglieder aus 23 Nationen.
Dazu gehören Firmen wie Aristocrat Technologies, Konami Gaming und Scientific Games sowie Merkur Gaming aus Deutschland und Novomatic Group aus Österreich. Neben der Formulierung gemeinsamer Interessen und Initiativen sieht sich der Verband als Ansprechpartner für Regierungen und Glücksspiel-Behörden, sobald es um rechtliche Fragen der Branche geht.
Angesichts der zweistelligen Milliardensummen, die die Branche jährlich erwirtschaftet, ist es kein Wunder, dass sie weltweit viele tausend Jobs sichert. Der Studie zufolge sind 61.700 Arbeitnehmer direkt bei einem Unternehmen aus der Branche beschäftigt. Indirekt sichern die Firmen aus der Spielautomatenwirtschaft sogar 221.000 Arbeitsplätze.
Wer angesichts der zunehmenden rechtlichen Beschränkungen zum Betrieb von Online Casinos und Spielhallen denkt, dass die Branche unter dieser Entwicklung leidet, irrt: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze um etwa 6 %.
Immer mehr Menschen arbeiten in der Branche
Die Zahl der Jobs wuchs ebenfalls innerhalb der letzten fünf Jahre: Von 51.000 auf 61.700, was einer Steigerung von 22 % entspricht. Dass es den Unternehmen der Spielautomatenwirtschaft finanziell gut geht, machen die hohen Gehälter deutlich, die in der Branche gezahlt werden.
Nach Angaben der AGEM lagen diese 2018 bei durchschnittlich 80.000 Euro, was weit über dem US-amerikanischen Durchschnittseinkommen in Höhe von umgerechnet rund 45.000 Euro liegt. Insgesamt zahlten die Glücksspiel-Entwickler im letzten Jahr 12,5 Milliarden Euro an ihre Angestellten aus.
Marcus Prater, Geschäftsführer der AGEM, äußerte sich zu den Ergebnissen:
Etablierte Anbieter wachsen, während neue Firmen auf den Markt treten. Die Studie zeigt, dass dieser dynamische Sektor sich ganz auf die Weiterentwicklung des weltweiten Glücksspielmarktes konzentriert. Zusammengefasst zeichnet der Report das Bild einer gesunden Glücksspiel-Industrie, in der die Anbieter auf moderne Technologien und Spiele setzen, die ihnen von einer großen Anzahl innovativer Lieferanten zur Verfügung gestellt werden. Dadurch bieten sie ihren Kunden stets neue und spannende Entertainment-Formate.
Die Unternehmen schätzen zudem ihre Zukunftschancen äußerst positiv ein. Bei einer im Rahmen der Studie durchgeführten Befragung gaben 92 % der Firmen an, dass sie in diesem Jahr mit einer steigenden Nachfrage rechnen. 58 % erwarten von daher ein Umsatzwachstum.
AGEM-Chef Marcus Prater (Bild: agem.org)
Ein weiteres Indiz für die gute Stimmung ist, dass keiner der Branchenvertreter angab, in den kommenden 12 Monaten Arbeitsplätze abbauen zu wollen. 46 % haben hingegen vor, weitere Beschäftigte einzustellen und weiterhin große Summen in die Entwicklung neuer Angebote stecken zu wollen.
Doch auch in ihre Angestellten möchten die Unternehmen weiter investieren. So plant ein Großteil der Befragten, den Mitarbeitern weitere Leistungen in Form einer verbesserten Gesundheits- und Ruhestandsvorsorge oder höherer Gehälter zukommen zu lassen.
Dies zeigt deutlich, dass die Anbieter trotz weltweiter Bestrebungen von Regierungen und Spielschutz-Organisationen zur Einschränkung von Glücksspiel-Aktivitäten weiter optimistisch in die Zukunft blicken.