Spielbanken Hamburg und Bayern: Wenige Besucher trotz hoher Nachfrage
Die Hamburger Spielbanken werden zurzeit weniger besucht. Die Zahl der Besucher zwischen März und Ende September sei um 58 % zurückgegangen, berichtete die Zeit am Mittwoch.
Allerdings sei nicht geringeres Interesse der KundInnen der Grund für den Rückgang, sondern die präventiven Hygienevorgaben der Betriebe gegen die Verbreitung des Coronavirus, erklärte Maik Janßen, der Sprecher der Hamburger Spielbanken.
Die Bestimmungen der Spielbanken sähen vor, dass nur so vielen Gästen Einlass gewährt werde, wie Spielplätze verfügbar seien, erklärte Janßen. Allerdings übersteige die Nachfrage insbesondere an den Wochenenden die Kapazitäten. Aber nur durch Einhaltung der Vorgaben könne das Hygienekonzepts effizient umgesetzt werden.
Die vier staatlichen Hamburger Spielbanken Esplanade, Reeperbahn, Mundsburg und Steindamm waren wegen der Maßnahmen zur Einschränkung der Verbreitung von COVID-19 zwischen Mitte März und Ende Mai dieses Jahres geschlossen.
Nach der Wiedereröffnung wurde ein Checkout-System eingerichtet. Auf der Webseite der Hamburger Spielbanken können die KundInnen die Auslastung der einzelnen Standorte überprüfen und ihren Besuch entsprechend planen.
An die Spieltische wurden zum Schutz spezielle Plexiglasscheiben angebracht. Poker wird derzeit nicht angeboten.
Die Einschränkungen seien aus wirtschaftlicher Sicht eine große Herausforderung, führte Janßen aus. Dies sei allerdings nicht das einzige Problem. Durch die Begrenzung des staatlich kontrollierten Spielangebots bestehe vermehrt die Gefahr, dass potentielle KundInnen in das illegale Glücksspiel abrutschten.
Spielbanken in Bayern kämpfen mit Umsatzrückgang
Mit ähnlichen Problemen sehen sich auch die Spielbanken Bayern konfrontiert. Derzeit besuchten etwa 40 % weniger Gäste die Glücksspielhäuser im Freistaat, erklärte Vera Brummer von Lotto Bayern, dem Betreiber der Spielbanken, dem Nachrichtenportal Onetz.
Brummer führte aus:
Die zeitweisen Schließungen und die weiterhin andauernden Einschränkungen im Spielbetrieb haben zu einem Rückgang beim Bruttospielertrag und bei den Gästezahlen geführt.
Die Spielbanken in Lindau, Garmisch-Partenkirchen, Feuchtwangen, Bad Wiessee, Bad Kissingen, Bad Reichenhall, Bad Steben, Bad Füssing und Bad Kötzing hätten 2019 87 Mio. Euro generiert.
Dies sei der höchste Umsatz seit 14 Jahren. 2020 liege der Bruttospielertrag bei minus 22 %. Das Unternehmen habe bis Ende des dritten Quartals nur 48 Mio. Euro erwirtschaftet.
Wie sich das Geschäft entwickeln werde, sei aufgrund der aktuellen Situation nur schwer vorauszusehen und hänge vom Verlauf der Pandemie und der damit verbundenen Auflagen ab, erklärte Lotto Bayern.