Spielbanken Baden-Württemberg: Aufwärtstrend, aber weniger Besucher als 2019
Die Spielbanken von Baden-Württemberg erholen sich nur langsam (Bild: Casino Baden-Baden)Die Casinos im Südwesten Deutschlands leiden weiterhin unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Nach Angaben der Spielbanken von Baden-Württemberg habe es im ersten Quartal des Jahres weniger Besucher als im Vergleichszeitraum des Jahres 2019 gegeben, aber es sei jetzt ein Aufwärtstrend festzustellen.
Alle drei Spielbanken verlieren Gäste
Die zu 100 % in staatlichem Besitz befindlichen Baden-Württembergischen Spielbanken betreiben in dem Bundesland drei Casinos. Alle hätten dem Unternehmen zufolge gegenüber dem Q1 2019 einen teils erheblichen Besucherrückgang zu verzeichnen gehabt.
Prozentual am stärksten betroffen sei die Spielbank von Konstanz. Das Casino der Stadt am Bodensee habe in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 lediglich rund 11.500 Besucher verzeichnet. Im ersten Quartal 2019 seien es noch über 25.700 und damit mehr als doppelt so viele Gäste gewesen.
Die zurückgehenden Besucherzahlen hätten sich unmittelbar auf den Bruttospielertrag der drei Spielbanken ausgewirkt. So seien diese einem Unternehmenssprecher zufolge von den 2019 erzielten 107 Mio. Euro im darauffolgenden Jahr auf etwa 63 Mio. Euro gesunken. 2021 schließlich habe der Ertrag nur noch knapp 47 Mio. Euro betragen. Im ersten Quartal 2019 habe der Bruttospielertrag aller drei Spielbanken noch 27,5 Mio. noch Euro betragen. In diesem Jahr habe sich die Summe auf 21,2 Mio. Euro reduziert.
Das Spielcasino von Baden-Baden habe im erstem Quartal 2022 rund 39.000 Gäste begrüßen können. 2019 seien es noch knapp 65.00 gewesen. Mit etwa 49.000 Spielern habe auch die Spielbank von Stuttgart (2019: über 71.500) einen erheblichen Besucherschwund registriert.
Der Spielbank-Betreiber schränkt jedoch ein, dass die Zahlen aufgrund der Corona-Pandemie nur bedingt Aussagekraft hätten. Grund dafür seien die Einschränkungen, die Anfang des Jahres noch gegolten hätten. Nach Angaben von Baden-Badens Spielcasino-Direktor Thomas Schindler bewegten sich die Zahlen mittlerweile auf einem „sehr ordentlichen Niveau“.
Erholung auch in der Spielbank Konstanz
Die Spielbank Konstanz sei in den vergangenen zweieinhalb Jahren nach eigenen Angaben mit besonderen Herausforderungen konfrontiert gewesen. So habe das Casino unter seiner grenznahen Lage gelitten. Vor Beginn der Corona-Pandemie seien knapp 60 % der Besucher aus der Schweiz gekommen. Diese seien aufgrund der Einschränkungen ausgeblieben und in eines der anderen in der Vier-Länder-Region beheimateten Casinos ausgewichen.
Die Spielbank Konstanz hat im näheren Umfeld erhebliche Konkurrenz. So befinden sich im Umkreis von 100 Kilometern 16 weitere Spielbanken, die um die Gunst der Spieler buhlen. Dazu zählen unter anderem Casinos in Bregenz, Lindau, Schaffhausen, St. Gallen, Vaduz und Zürich.
Mittlerweile habe sich die Zahl der Besucher dem Casino zufolge erholt. Grund dafür sei, dass viele Schweizer Spieler zurückgekehrt seien. Diese machten mittlerweile wieder über die Hälfte der Spielbank-Besucher aus.
Dies komme der Gesamtbilanz des Casinos zugute. Der Zeitung Südkurier gegenüber erklärte Spielbank-Direktor Agron Salihi:
Besonders erfreulich sei, dass sich das Geschäft auch in den Sommermonaten gut entwickle. Ausschlaggebend dafür sei unter anderem, dass sich die Verweildauer in der Spielbank annähernd wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit bewege.
Der Direktor freue sich laut Südkurier, die Besucher wieder ohne jegliche Auflagen empfangen zu können. Er sei froh, den Gästen „wieder eine Zeit des Wohlfühlens und des Entertainments bieten zu können“.