Donnerstag, 21. November 2024

Spelinspektionen begrüßt Einsatz­limit beim Online-Glücks­spiel in Schweden

Schweden Geldscheine Das Online-Glücksspiel-Einsatzlimit soll bei 4.000 SEK liegen (Bild: Flickr/Tony Webster, CC BY 2.0)

Schwedens Glücksspielaufsicht Spelinspektionen hat das von der Regierung beim Online-Glücksspiel geplante Einsatzlimit begrüßt. Die Kontrollbehörde erklärte Ende letzter Woche, dass sie den Schritt für ein verantwortungsvolles Spiel in Zeiten der COVID-19-Pandemie unterstützen.

Die Regierung von Schweden diskutiert bereits seit Längerem über eine Verschärfung des Einsatzlimits für Online-Casinos und Co. Anfang Januar wurde beschlossen, dieses ab 7. Februar 2022 auf 4.000 SEK (388 Euro) pro Woche zu begrenzen, sollten bei weiteren Beratungen keine Gründe dagegensprechen. Die neue Regelung solle bis zum 30. Juni Bestand haben.

„Keine Einwände“

Vonseiten der Glücksspielaufsicht heißt es nun, dass die Umstände für ein Einsatzlimit unter dem Eindruck der in Schweden wieder grassierenden Infektionsfälle gegeben seien:

Die Glücksspielaufsichtsbehörde hat daher keine Einwände gegen die Wiedereinführung vorübergehender Maßnahmen für verantwortungsbewusstes Spielen durch die Regierung, ähnlich denen, die zuvor während der Pandemie galten.

Bereits 2020 hatte die Regierung ein Einsatzlimit zum Schutz der Spieler beschlossen. Die nun festgelegte Grenze liegt sogar noch darunter, denn damals hatten sich die Verantwortlichen auf ein wöchentliches Online-Glücksspiel-Limit von 5.000 SEK geeinigt.

Anfänglich hatte sich Spelinspektionen zurückhaltend gegenüber den Limits geäußert. Es sei nicht sicher, dass diese eine spielerschützende Wirkung hätten, argumentierte die Behörde. Auch jetzt betonte sie, dass es noch zu früh sei, um die Effizienz von Einsatzlimits beim Spielerschutz abschließend zu beurteilen.

Glücksspielverband weist Pläne zurück

Von Schwedens Online-Glücksspielverband Branschföreningen för Onlinespel (BOS) kam umgehend Kritik an den Plänen auf. BOS-Vertreter wiesen das Einsatzlimit als „kontraproduktiv“ zurück.

Für die Online-Anbieter bedeutet das voraussichtliche Limit das Ende einer nur kurzen Erholungsphase. Die seit Anfang Juli 2020 geltenden Einsatzgrenzen waren nach mehrmaliger Verlängerung erst am 21. November vergangenen Jahres ausgelaufen. Damit dauerte die Rückkehr in die Glücksspiel-Normalität für die Online-Branche lediglich rund zweieinhalb Monate.

Statt Spieler durch ein Limit zu schützen, werde laut BOS vielmehr das Gegenteil erreicht. Grund dafür sei, dass Spieler zu Schwarzmarkt-Anbietern auswichen oder sich mehrere Spielerkonten zulegten, um die Einsatzgrenze zu umgehen.

Ob das Einsatzlimit tatsächlich in der geplanten Form umgesetzt wird, zeigt sich in den kommenden Tagen. Am Montag endeten die Beratungen der Regierung zu diesem Thema. Beobachter gehen davon aus, dass in Kürze eine Entscheidung bekanntgegeben werden könnte.