Spanien sagt Wettbetrug den Kampf an
Spaniens Nationalkommission zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben und Wetten (CONFAD) hat einen neuen Plan entworfen, der im Kampf gegen Korruption und Betrug im spanischen Profisport helfen soll.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge umfasse dieser 21 Maßnahmen, die der Integrität des spanischen Sports dienten. Um Wettbewerbe vor Betrügern zu schützen, intensivierten die Behörden ihre Arbeit in vier Kernbereichen. Zu diesen gehörten Analyse und Diagnostik, Wahrnehmung und Aufdeckung, Kontrolle und Überwachung sowie die regulatorische Aufsicht des Wettgeschäfts.
Der Plan werde von der spanischen Glücksspielaufsicht Dirección General de Ordenación del Juego in Zusammenarbeit mit dem spanischen Sportverband, der Bundespolizei und der Guardia Civil umgesetzt und koordiniert. Die CONFAD wolle mit dem Konzept das Vertrauen in den spanischen Sport stärken.
Im Zusammenhang mit Sportwettenangeboten hat die spanische Regierung in den vergangenen Monaten immer wieder härtere Regeln vorgeschlagen. So soll die Werbung von Buchmachern in Spanien stark eingeschränkt werden. Diskutiert wird auch ein Verbot von Trikotwerbung. Erste Sportwettenanbieter hatten sich in Folge der Diskussionen als Sponsoren zurückgezogen.
Wie wollen die Behörden Spielmanipulationen verhindern?
Ein Schwerpunkt der Behördenarbeit liege in der Prävention von Wettbetrug und Spielmanipulationen. Diese sei durch Aufklärungsarbeit in den Vereinen verbesserbar. Coachings sollen Spieler, Trainer und Vereinsfunktionäre für die Thematik sensibilisieren. Ziel sei die Früherkennung von Gefahren und illegalen Aktivitäten.
Außerdem umfasse das Vorhaben eine effektivere Überwachung verdächtiger Vorgänge. Eine engere Zusammenarbeit von Clubs, Sportwettenunternehmen und Regierungsbehörden diene dem Austausch von Datenmaterial, um kriminelles Handeln eher entdecken zu können.
Ferner wollen die CONFAD und ihre Partnerbehörden sicherstellen, dass der rechtliche Rahmen für die Strafverfolgung von Wettbetrug korrekt gestaltet sei. Dies vereinfache die Verfahren gegen Kriminelle.
Notwendig seien die Schritte, um der wachsenden Bedeutung von Wettbetrug und Korruption im Profisport entgegenzuwirken, so Mikel Arana vom spanischen Verbraucherministerium:
„Die zunehmende Relevanz und ständige Weiterentwicklung der Manipulation von Sportwettkämpfen und des Wettbetrugs zeigen, dass im Kampf gegen diese Praxis ein wirksamer Ansatz erforderlich ist.“
Erst im vergangenen Mai untersuchte die spanische Polizei mutmaßliche Spielmanipulationen im Profifußball. Mehrere Fußballer wurden im Zusammenhang mit den Ermittlungen vorrübergehend festgenommen.