Donnerstag, 21. November 2024

Spanien plant neues Dekret für sicheres Online-Glücksspiel

Verbraucherschutzministerium Spanien

Das spanische Verbraucherministerium arbeitet derzeit an einem Dekret, mit dem das Online-Glücksspiel sicherer gestaltet werden soll. Im Rahmen der Ausarbeitung hat das Verbraucherministerium eine Konsultationsrunde eröffnet, die vom 15. Juli bis zum 9. August andauern wird. In dieser Zeit können sich Branchenvertreter und andere Interessierte zu den geplanten Normen äußern.

Das Projekt [Seite auf Spanisch] bezwecke nach Angaben der spanischen Glücksspielbehörde, das bestehende Glücksspielgesetz an den sich wandelnden Markt anzupassen. So erklärt die Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ):

Das Projekt zielt darauf ab, sich intensiv mit der Entwicklung des Artikels 8 des Gesetzes 13/2011 […] zur Regulierung des Glücksspiels in Bezug auf den Verbraucherschutz und eine sichere Glücksspielpolitik zu befassen und diese Bereiche des Glücksspiels an die Gegebenheiten eines Marktes anzupassen, der sich nach zehn Jahren Regulierung bereits gefestigt hat.

Zeit- und Ausgabenlimits beim Online-Glücksspiel

Die neuen Vorschriften sehen ein breites Spektrum von Anforderungen und Einschränkungen für Online-Glücksspiel-Betreiber vor. Dazu gehören unter anderem Zeit- und Einsatzlimits für das Spielen im Online-Casino und für Online-Wetten.

Kreditkarten, Schloss, Tastatur

Nach Erreichen des selbst gesetzten Ausgabenlimits sollen Spieler im Online-Casino nicht mehr weiterspielen können. (Bild: Pixabay/TheDigitalWay)

Geplant sei, dass Spieler vor jeder Sitzung im Online-Casino eine Spielzeit und ein Ausgabenlimit festlegen. Diese Angaben, so der Entwurf des Dekretes, müssten jedes Mal erneut erfolgen und dürften nicht gespeichert werden. Zudem solle Spielern die Möglichkeit gegeben werden, eine Sperrzeit bis zur nächsten Sitzung festzulegen.

Eine Änderung von Spielzeit und Ausgabenlimit dürfe während der Sitzung nicht erfolgen. Kurz vor Ablauf der Spielzeit oder dem Erreichen des Ausgabenlimits müsse der Online-Casino-Betreiber seine Kunden hierüber informieren. Sei eines von beiden erreicht und der Kunde habe die Sitzung nicht selbst beendet, müsse er vom Betreiber abgemeldet werden.

Für Online-Wetten sei vorgesehen, dass die Nutzer eine tägliche Zeit festlegen. Diese gelte für ein Fenster von 24 Stunden. Für diese 24 Stunden müssten die Spieler zudem ein Einzahlungslimit festlegen, dass innerhalb dieser Zeit nicht verändert werden dürfe.

Umfassende Informationspflichten über das Spielverhalten vorgesehen

Sowohl im Online-Casino als auch auf Wett-Plattformen müssten Nutzer während der Sitzung alle 30 Minuten eine Nachricht erhalten. Diese solle sie über ihr Spielverhalten informieren und sowohl die bereits erreichte Spieldauer als auch die Wetteinsätze oder die Verluste beinhalten.

Jede Online-Glücksspiel-Seite wird mit dem neuen Dekret verpflichtet werden, auf Hinweise zum sicheren Glücksspiel zu verlinken. Diese Hinweise müssen mindestens über Folgendes informieren:

  • potenzielle Glücksspiel-Risiken,
  • das Verbot der Teilnahme am Glücksspiel für Minderjährige,
  • Möglichkeiten des Selbstausschlusses,
  • Einzahlungslimits,
  • Organisationen und Einrichtungen zur Behandlung der Glücksspielsucht,
  • Präventionsmöglichkeiten,
  • elterliche Überwachungsmöglichkeiten,
  • aktuelle Projekte und Studien zum Thema verantwortungsvolles Glücksspiel,
  • Selbsttests zum Spielverhalten,
  • Mechanismen zur Erkennung von Risikoverhalten,
  • Angabe einer Helpline für sicheres Glücksspiel.

Darüber hinaus seien monatliche Informationen zur Anzahl der Sitzungen, Spiel- und Wetteinsätzen sowie Verlusten geplant. Spieler, bei denen der Verdacht auf problematisches Spielverhalten bestehe, dürften darüber hinaus keine Werbung erhalten. Sie dürften keine Kreditkartenzahlungen für das Online-Glücksspiel tätigen und müssten umfassend über die Möglichkeiten des Selbstausschlusses informiert werden.

Vorgesehen sei es, das Dekret zur Änderung der Glücksspielgesetze bis zum Juli 2022 zu verabschieden. Ob es tatsächlich in seiner jetzigen Form in Kraft treten wird, werden die nächsten Monate zeigen.