Montag, 25. November 2024

Spanien: Online-Casinos und Online-Poker boomen im 2. Quartal

Computer

Die spanische Glücksspielbehörde, die Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ), hat am Freitag ihren Quartalsbericht für das zweite Quartal 2020 veröffentlicht. Demnach sind die Einnahmen bei Online-Casinos und Online-Poker im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Massive Einbrüche gab es jedoch bei den Online-Sportwetten.

Online-Poker legt um 97 % zu

Insgesamt betrugen die Bruttospieleinnahmen des Online-Glücksspiels laut Quartalsbericht der DGOJ [Seite auf Spanisch] 208,85 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 4,18 % gegenüber dem ersten Quartal. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 sind die Einnahmen aber um 17,71 % gestiegen.

Einen besonders starken Anstieg verzeichnete das Online-Poker. Gegenüber dem Vorquartal stiegen die Einnahmen um 57,84 %, verglichen mit dem Vorjahresquartal sogar um 97,35 %.

Im Bereich der Online-Casinos sind die Einnahmen im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um 22,55 % angestiegen, gegenüber dem zweiten Quartal 2020 betrug der Zuwachs 38,63 %.

Online-Sportwetten leiden unter COVID-19

Anders als der Bereich der Online-Casinos haben Sportwetten jedoch große Einbußen verzeichnet. Dort meldet die DGOJ einen Rückgang von 38,38 % gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 seien die Einnahmen hier um ein Fünftel gesunken. Dies sei auf die Coronakrise und ihre Auswirkungen auf den Sport zurückzuführen, meldet die Behörde:

Die durch die Pandemie verursachte Ausnahmesituation führte zur Schließung der wichtigsten nationalen und internationalen Sportwettkämpfe.

Die einzigen Sportwetten, bei denen keine Einbrüche erfolgt sind, waren die Wetten auf Pferderennen.

Stark gesunken sind neben den Einnahmen aus den Sportwetten die Ausgaben für das Marketing. Diese betrugen im zweiten Quartal 40,62 Mio. Euro. Gegenüber dem ersten Quartal entspricht dies einem Einbruch von 65,65 %.

Die gesunkenen Marketing-Ausgaben sind nach Angaben der DGOJ vor allem auf den Rückgang bei Promotionen wie Boni und Glücksspielwerbung zurückzuführen. Betroffen ist aber auch das Sponsoring. Angesichts des bevorstehenden Werbeverbotes für das Online-Glücksspiel gehen Marktbeobachter davon aus, dass diese Ausgaben weiter sinken könnten.

Insgesamt ist das zweite Quartal von dem in Spanien ausgerufenen Alarmzustand geprägt gewesen. Besonders das währenddessen ausgesprochene zeitweise Glücksspielwerbeverbot prägte die Quartalszahlen.

Ob sich vor allem die Online-Sportwetten in diesem Quartal erholen können, hängt somit maßgeblich von der Entwicklung der Coronapandemie und den damit verbundenen Folgen für Sportveranstaltungen ab.