Donnerstag, 21. November 2024

Sony Interactive übernimmt Spiele­entwickler Bungie für 3,6 Mrd. USD

PlayStation Bungie Logos Milliardenschwerer Deal zwischen Sony Interactive und Spieleentwickler Bungie. (Bild: sie.com)

In der Games-Branche gibt es erneut einen Milliarden-Deal. Der japanische Tech-Konzern Sony Interactive Entertainment LLC (SIE) übernimmt den US-amerikanischen Spieleentwickler Bungie für 3,6 Mrd. USD. Dies gab SIE am Montag in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekannt. Der Deal sichert SIE den Zugriff auf die Blockbuster-Marken Destiny und Destiny 2.

Jim Ryan, CEO von SIE, hieß Bungie in der PlayStation-Familie, der die Entwicklerstudios Naughty Dog, Guerrilla und Sucker Punch ebenso angehören, willkommen.

Ryan erklärte:

Wir haben seit vielen Jahren eine enge Beziehung zu Bungie. Und wir haben viel Zeit mit dem Managementteam von Bungie verbracht, um die richtige Verbindung aufzubauen, die die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch fördert. Während der ausführlichen Gespräche, die in den letzten Monaten stattgefunden haben, hat sich herausgestellt, dass das Management von Bungie unglaublich gespannt darauf ist, mit den Teams von PlayStation Studios zusammenzuarbeiten.

Diese Partnerschaft werde sowohl der PlayStation-Community als auch der Community, die Bungie aufgebaut habe, neue Erfahrungen bringen. Kreativität, Technologie und Zusammenarbeit führten letztendlich zu besseren Spielen, was ausschlaggebend sei, so der CEO.

Bungie auch weiterhin unabhängiger Spieleentwickler

Ryan sicherte dem Bungie-Team auch weiterhin kreative Freiheit sowie plattformübergreifendes und unabhängiges Arbeiten zu. Das bedeutet, dass die von Bungie entwickelten Spiele nicht nur für die Playstation, sondern auch für Xbox & Co. erscheinen können.

Für die Gamer-Community dürfte der Deal auch jenseits der PlayStation-Plattform kaum spürbare Auswirkungen haben. So könne Destiny 2 auch weiterhin auf der Xbox gespielt werden. Exklusive PlayStation-Titel werde es nicht geben, erklärte Bungie in den FAQs seiner offiziellen Webseite [Seite auf Englisch].

Bungie erklärte:

Unser Engagement für Destiny 2: The Witch Queen als Multiplattform-Spiel mit vollständigem Cross Play bleibt unverändert. Wir möchten, dass du The Witch Queen am 22. Februar 2022 auf der Plattform deiner Wahl spielen kannst.

Bungies Beziehung zu Microsoft

Bei einem Blick auf die Vergangenheit des US-amerikanischen Spieleentwicklers Bungie und der kürzlich verkündeten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft dürfte der Deal interessant erscheinen.

Bungie trug mit seinem Erfolgstitel Halo maßgeblich zum Erfolg von Microsofts Konsole Xbox bei. Zudem gehörte das Studio bis 2010 der Microsoft-Familie an, bevor es im Rahmen einer exklusiven Vereinbarung für das Game Destiny eine Partnerschaft mit Activision Blizzard einging.

Die Wege der beiden Unternehmen trennten sich 2019. Die Markenrechte für Destiny verblieben bei Bungie. Die Rechte an Halo behielt allerdings Microsoft nach der Trennung im Jahre 2010.

Microsoft und Sony: Konkurrenten oder Mitstreiter?

Seit die Spielekonsolen Xbox und PlayStation im Jahre 2001 auf dem Markt erschienen sind, lieferten sich die beiden Tech-Giganten eine regelrechte Schlacht um die Gunst der Spieler. Auch heute gelten die beiden Unternehmen als Marktführer auf dem Gaming-Markt.

Im Mai 2019 vollzog sich jedoch eine Wendung, als Sony und Microsoft ihre Partnerschaft bekanntgaben. Mit vereinten Kräften wolle man sich gegen die aufsteigende Konkurrenz in Form der Streaming-Dienste Google Stadia, Amazon Prime Gaming und Apple Arcade durchsetzen.

Über die Verbindung zu Microsoft dürfte sich auch Sony bewusst sein. Daher dürfte Ryan in seinem Statement auch betont haben, dass Bungie unabhängig bleiben werde.

Was die Zukunft bringen wird, bleibt derzeit noch ungewiss. Doch bei SIE dürften bald neue Akquisitionen geplant sein, wie Jim Ryan mit seiner Aussage auf Twitter „Wir sollten noch mehr (Akquisitionen) erwarten“ vermuten lässt.