Donnerstag, 21. November 2024

Razzien in der Schweiz: Schlag gegen das illegale Glücksspiel

Polizeiwagen am See Schweiz

In der Schweiz haben die Ermittlungsbehörden am Dienstag zum Schlag gegen das illegale Glücksspiel ausgeholt. Unter Leitung der Eidgenössischen Spielbankenkommission ESBK wurden in vier Kantonen elf Razzien durchgeführt. Nach Angaben der Glücksspielbehörde hätten die Beamten dabei fünf Zentralen des illegalen Glücksspiels ausgehoben.

Die Aktion sei in Zusammenarbeit mit den jeweiligen kantonalen Polizeikräften durchgeführt worden. Dabei sei es den Ermittlern der ESBK gelungen, größere Mengen an Speichermedien und illegalen Spielgeräten sicherzustellen. Darüber hinaus seien den Beamten Dokumente und höhere Bargeldsummen in die Hände gefallen.

Mit weiteren Informationen zum Hergang und den Resultaten halten sich Polizei und Glücksspielaufsicht derzeit zurück. Andrea Wolfer, Leiterin der ESBK-Abteilung Untersuchungen, erklärte gegenüber Medienvertretern:

Die Ermittlungen laufen. Weitere Angaben sind nicht möglich, um die weiteren Untersuchungen nicht zu gefährden.

Es wurde lediglich bekannt, dass im Zuge der Razzien fünf Verdächtige verhaftet worden seien. Die Personen würden nun den kantonalen Gerichten vorgeführt.

Auch an Deutschland grenzender Kanton Aargau betroffen

Die ESBK gab keine Details zu den betroffenen Kantonen preis. Die Aargauer Zeitung berichtet allerdings, dass die südlich der Grenze zu Deutschland gelegene Kantonsgemeinde Zeiningen von den Durchsuchungen betroffen sei.

Der dortige Polizeieinsatz habe sich bis in den Nachmittag erstreckt. Dabei sei eine Person verhaftet worden, was EBSK-Leiterin Wolfer bestätigt habe. Medien spekulieren nun, ob ein Unternehmen ins Fadenkreuz der Fahnder gelangt sein könnte, gegen das die Spielbankenkommission bereits in der Vergangenheit vorgegangen sei.

Demnach sei der Nachrichtenredaktion von 20 Minuten zufolge gegen die VSA Voegtle und Schweizer AG schon 2000 und 2010 ermittelt worden. Die Firma sei deshalb bereits wegen „Organisieren von illegalem Glücksspiel“ rechtskräftig verurteilt.

Dass die betreffende Firma auch gestern wieder Ziel der Durchsuchungen war, habe laut Aargauer Zeitung von Anwohnern bestätigt werden können. Demnach seien die Räumlichkeiten des Unternehmens von den Einsatzkräften durchsucht worden. Dabei seien mehrere Automaten aus dem Gebäude getragen worden. Bereits zuvor hätten Nachbarn bemerkt, dass in der Firma mehrfach und teilweise nachts Spielautomaten angeliefert oder abgeholt worden seien. Dies habe bei ihnen den Verdacht genährt, dass es dabei um illegale Geschäfte gehen könnte.

Offensichtlich wurden die Bedenken der Anwohner von den Behörden geteilt. Den nun erfolgten Razzien seien monatelange Ermittlungen der Spielbankenaufsicht vorausgegangen.

Nachdem sich die Verdachtsmomente bestätigt hätten, habe man sich zu der koordinierten Aktion entschlossen. Sie bedeute laut Behörde „einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Bekämpfung des illegalen Spielbankenspiels in der Schweiz“. Nun werde weiter ermittelt.