Donnerstag, 21. November 2024

Wettbetrug: Schwedisches Gericht verurteilt Ex-Profispieler

Mann im Anzug, Fußballstadion, Geld Hat sich der Profispieler bestechen lassen? (Bild: shutterstock.com)

Ein Berufungsgericht in Stockholm, Schweden, hat am Mittwoch den ehemaligen Profispieler Pawel Cibicki (27) wegen Wettbetrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Zudem habe der schwedische Fußballverband Cibicki für vier Jahre gesperrt. Dies berichtete heute das schwedische Nachrichtenportal Expressen [Seite auf Schwedisch].

Lauf dem schwedischen Portal habe Cibicki in Verdacht gestanden, in einen großen Wettskandal verwickelt gewesen zu sein. Der Fall betreffe ein Match im Mai 2019. Cibicki habe auf Leihbasis für den schwedischen Erstligisten IF Elfsborg gespielt.

Der 27-Jährige war von 2017 bis 2020 beim englischen Club Leeds United unter Vertrag, wurde aber häufig als Leihspieler an andere Vereine vermittelt. Dazu gehörten unter anderem Molde in Norwegen, der niederländische Klub Den Haag und der polnische Verein Szczecin.

Fall für das Berufungsgericht klar

Cibicki soll eine gelbe Karte provoziert und dafür 300.000 SEK (29.259,55 Euro) erhalten haben. Der Spieler habe das Geld von zwei nicht genannten Männern bekommen. Vor dem Bezirksgericht in Skåne sei er freigesprochen worden, nachdem Cibicki erklärt habe, es habe sich bei dem Geld um ein Darlehen gehandelt.

Der Staatsanwalt habe jedoch Berufung eingelegt und der Fall sei anschließend vor dem Berufungsgericht verhandelt worden. Dieses befand, dass die Einschätzung des Bezirksrichters nicht korrekt gewesen sei. Es gebe konkrete Hinweise darauf, dass es sich um einen Fall von Wettmanipulation gehandelt habe.

In einer Presseerklärung heißt es:

Einer von mehreren problematischen Umständen, die zusammen zur Verurteilung durch das Berufungsgericht geführt haben, besteht darin, dass in engem Zusammenhang mit dem Spiel 27 neue Glücksspielkonten von Personen eröffnet wurden, die mit den beiden Personen in Verbindung standen, die das Darlehen vermitteln sollten. Auf all diesen Konten wurde Geld darauf gewettet, dass der Fußballer während des Spiels eine Verwarnung erhalten würde.

Die beiden anderen beteiligten Personen seien wegen Bestechung und Betrugs verurteilt worden. Laut Expressen sei dies das erste Mal gewesen, dass ein Spieler in Schweden wegen Wettbetrugs verurteilt worden sei.

Cibicki beteuerte Anfang der Woche im schwedischen Podcast Heltidsproffs seine Unschuld. Cibickis Anwalt Frank Thorstensson erklärte, dass das Berufungsgericht die Beweise falsch gedeutet habe und so zu einem falschen Ergebnis gekommen sei. Wie er und Cibicki in dem Fall weiter vorgehen würden, hätten sie noch nicht festgelegt. Das Urteil müsse zuerst analysiert werden, so Thorstensson.