Fachabitur im E-Sport soll zukunftsweisende Karriere-Chancen bieten
Die britische E-Sport-Vereinigung (British Esports Association) hat am Mittwoch ihre neueste Partnerschaft mit dem global operierenden Bildungsunternehmen Pearson bekanntgegeben [Seite auf Englisch]. Durch die Kooperation sollen Schüler an verschiedenen Schulen und Bildungsinstitutionen weltweit ab September 2020 ihr Fachabitur (BTEC) im E-Sport beginnen können.
Zu den unterrichteten Modulen zählen Geschäftsführung, Strategie und Analyse, Event-Management, Live-Streaming, Videoproduktion, Coaching, Computer-Networking, gesetzliche Grundlagen sowie Gesundheit, Sport und Ernährung.
Wie die British Esports Association erklärt, bilde der Kurs die teilnehmenden Schüler dazu aus, in einem breiten Spektrum von Tätigkeitsfeldern innerhalb der E-Sport-Industrie arbeiten zu können.
Die britische Regierungsbehörde zur Bildungsfinanzierung (Education and Skills Funding Agency) habe die Weichen für die nötige staatliche Finanzierung bereits gestellt. Die ersten Kurse könnten somit zumindest in Großbritannien bereits zu Beginn des neuen akademischen Jahres starten.
Laut Hochrechnungen des Statistikunternehmens Newzoo wird die globale E-Sport-Industrie bis Ende des Jahres umgerechnet gut 1,01 Mrd. Euro Umsatz generieren, was einem Anstieg um 16 % zum Vorjahr entspreche. Die Zuschauerzahl hingegen steige um 11,7 % auf insgesamt 495 Millionen Menschen.
Riesiges Beschäftigungspotential im E-Sport
Der Kurs werde in den nächsten Jahren regelmäßig an die aktuellen Marktentwicklungen angepasst, damit Absolventen optimal ausgebildet in den Arbeitsalltag einsteigen könnten.
Der Fokus liege im Allgemeinen darauf, den Teilnehmern möglichst flexible und vielfältige Kenntnisse und Kompetenzen zu lehren. Insbesondere im E-Sport sei es wichtig, sich schnell anpassen und neu ausrichten zu können.
Laut Andy Payne, dem Vorstandsvorsitzenden der British Esports Association, sei die Zusammenarbeit mit Pearson ein wichtiger Schritt, um die E-Sport-Branche als zukunftsweisendes Arbeitsfeld hervorzuheben.
Bei Pearson sei man sich des Potenzials der E-Sport-Industrie als sicherer Arbeitsgeber längst bewusst. Cindy Rampersaud, die Senior-Vizepräsidentin von Pearsons BTEC- und Ausbildungs-Abteilung, erläutert:
Die Welt des E-Sports bietet sowohl in Großbritannien als auch weltweit gesehen ein gigantisches Beschäftigungspotential und diese neue BTEC-Qualifikation wird Lernenden das Wissen und die Fähigkeiten vermitteln, die sie benötigen, um in dieser aufregenden Branche eine Karriere aufzubauen.
Der neue Kurs werde von Pearsons Anteilseignern, Universitäten und anderen Partnern befürwortet. Wie viele Bildungseinrichtungen ab September in das Programm einsteigen, ist noch nicht bekannt.
Sollte sich der Kurs, wie von der British Esport Association und Pearson erwartet, als erfolgreich herausstellen und genügend Anklang bei Schülern finden, könnte eine professionelle Ausbildung im E-Sport schon bald weltweit zum Tagesgeschäft von Schulen und Universitäten gehören.