Montag, 25. November 2024

Schottland: Fußball-Trainer wegen des Verdachts der Spielmanipulation verhaftet

Ein 36-jähriger Jugend-Trainer der schottischen Fußballmannschaft Hamilton Academical wurde am 28. Februar von der schottischen Polizei verhaftet und befragt. Dem ehemaligen Spieler von Schottlands erfolgreichsten Fußball-Klubs wird Spielmanipulation vorgeworfen.

Haben Spieler auf ihre eigenen Spiele gewettet?

Die Vorwürfe sollen sich auf bis zu acht Spieler und Team-Mitglieder beziehen, die auf Spiele gewettet hätten, an denen sie selbst beteiligt waren. Es wird jedoch noch ermittelt, ob es sich um Absprachen oder um die Beteiligung an Wetten gehandelt hat.

Nach geltendem Recht ist es Spielern verboten, auf Fußballspiele zu wetten. Dies besagt die Regel 31 der Disziplinarregeln der SFA (Scottish Football Association). Die Disziplinarregeln legen eine Reihe von Strafmaßnahmen fest, die im Falle von Verstößen angewandt werden. Die Strafen reichen von Sperrungen für mindestens drei Spiele bis hin zu Bußgeldern in Höhe von 100,000 GBP. Das Verbot hat den Hintergrund, dass ein Spieler finanzielle Vorteile erlangen kann, indem er das Spiel selbst beeinflusst. Die Polizei kann in einzelnen Fällen involviert werden, wenn Vorwürfe des Betrugs hinzukommen.

Die Untersuchung wird von Beamten des Scottish Crime Campus in Gartcosh, Lanarkshire, durchgeführt, an dem die Spezialeinheit der schottischen Polizei für Betrug, Geldwäsche und Schwerverbrechen angesiedelt ist.

Fußballwetten sind schwieriges Thema

Der Fall erhöht die bereits bestehenden Sorgen zum Thema Wetten im Fußball sowie zur Sponsoren-Rolle namhafter Wett-Unternehmen. Erst im Januar war der schottische Fußballtrainer Brian Rice (56) (Seite auf Englisch) für fünf Hamilton Academical-Spiele gesperrt worden. Er hatte sich bei der SPFL (Scottish Professional Football League) selbst angezeigt, nachdem er gegen das Wettverbot verstoßen hatte.

Ein Sprecher der SPFL kommentierte die aktuellen Vorkommnisse:

Jeder Klub der SPFL arbeitet mit unseren Partnern der SFA und PFA (Professional Footballer’s Association Scotland) zusammen, um die Spieler über die strengen Vorgaben zu Wetten auf Fußballspiele zu informieren…Es ist unverzichtbar, dass das schwer erarbeitete und gerechtfertigte Ansehen unserer Integrität im Spiel bewahrt wird.

Der aktuell beschuldigte Trainer wurde in Anschluss an die Befragung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Untersuchungen der schottischen Polizei dauern weiter an.