Saudi-Arabien weist Gerüchte über Kaufpläne von Manchester United zurück
Saudi-Arabien hat Gerüchte zurückgewiesen, nach denen Kronprinz Mohammed Bin Salman 3,8 Milliarden Pfund Sterling für die Übernahme von Manchester United geboten habe.
Die britische Zeitung The Sun hatte am Wochenende berichtet, Mohammed Bin Salman habe ein Angebot von umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro für die Übernahme des englischen Fußball-Clubs abgegeben. Zugleich hatten die Berichte anklingen lassen, dass es bisher keine Hinweise darauf gäbe, dass die amerikanische Familie Glazer, der der Club derzeit gehört, Interesse an einem Verkauf habe.
Keine Anhaltspunkte für bevorstehende Übernahme
Die Familie Glazer hatte die Gerüchte bislang nicht kommentiert. Allerdings würde ein Verkauf zum genannten Preis einen Gewinn von 2,2 Milliarden Pfund Sterling für die Familie bedeuten.
Malcolm Glazer hatte Manchester United im Jahr 2005 für 790 Millionen Pfund Sterling übernommen, jedoch wurde der Club mit vielen Schulden belastet. Im Mai 2005 gelang es Glazer, den irischen Unternehmern John Magnier und J. P. McManus weitere 29 Prozent abzukaufen. Für die übrigen Aktien bot er 790 Millionen Pfund und wurde schließlich Alleineigentümer des Fußballclubs.
Das Darlehen, dass Glazer für den Kauf aufgenommen hatte, schrieb er auf den Verein um. Vor seinem Tod übertrug er den Verein auf seine sechs Kinder, von denen drei (Joel, Avram und Bryan) bereits vorher im Vereinsvorstand waren.
Der saudische Medienminister Turki al-Schabanah hat die Übernahmegerüchte auf Twitter wie folgt dementiert:
„Berichte, die behaupten, dass seine Hoheit, der Kronprinz Mohammed Bin Salman, versuche, Manchester United zu kaufen, sind völlig falsch. Manchester United hatte ein Treffen mit dem PIF Saudi, um über ein Sponsoring zu sprechen. Es wurde kein Deal abgeschlossen.“
Strategische Partnerschaft mit Saudi-Arabien
Im Jahr 2017 war der Fußballclub mit Saudi-Arabien eine strategische Partnerschaft eingegangen. Manchester United [Seite auf Englisch] und die General Sports Authority hatten hierfür eine Absichtserklärung abgegeben.
Laut dieser wolle der Club bei der Entwicklung der saudischen Fußballindustrie helfen. Die Partnerschaft ist Teil von Mohammed bin Salmans Plan „Saudi Vision 2030“, nach dem die saudische Wirtschaft und sein öffentlicher Sektor ausgebaut werden sollen.
Seit der Partnerschaft zwischen Manchester United und Saudi-Arabien hatte es immer wieder Gerüchte über eine mögliche Übernahme gegeben. Das angebliche Angebot gilt als verlockend. So ist Manchester United laut Forbes-Liste 2018 rund 4,1 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 3,6 Milliarden Euro) wert.
Wie die Sun am Wochenende spekuliert hatte, hänge ein derartiges Angebot, wie es der Kronprinz gemacht haben soll, allerdings auch von der Performance unter Trainer Ole Gunnar Solskjær (45), der José Mourinho im Dezember ersetzt hatte, ab und vom Abschneiden der „Reds“ in der Champions League.
United schafft es ins Viertelfinale im FA-Cup
Ole Gunnar Solskjaer ist voraussichtlich bis Mai 2019 Trainer bei Manchester United. (Quelle: Wikipedia)
Seit der Übernahme durch Trainer Solskjær ging es für ManU in der Champions League bergauf. Im Achtelfinale mussten sich die Red Devils am 12. Februar die erste Niederlage hinnehmen. Sie haben mit 0:2 gegen Paris Saint-Germain verloren.
Nun jedoch konnten sie sich im FA-Cup im Duell gegen Chelsea beweisen und mit einem 2:0 den Sieg für sich behaupten. Damit kommt United dem 13. Sieg des FA Cup ein ganzes Stück näher.
Die Startphase des Spiels, das vor 40.000 Zuschauern stattfand, war zunächst ausgeglichen. Das sah auch Chelsea-Trainer Maurizio Sarri so, der sich dem BBC gegenüber wie folgt zur Partie äußerte:
„In der zweiten Hälfte haben wir verwirrten Fußball gespielt, aber in der ersten Hälfte haben wir gut gespielt.“
Dann jedoch konnten der Spanier Ander Herrera (31) und der Franzose Paul Pogba (45) zwei Tore schießen und die starke Form des Teams unter dem neuen Trainer beweisen. Für United bedeutete der 2:0-Sieg eine Revanche für das Vorjahresfinale, das der FC Chelsea mit Antonio Rüdiger mit 1:0 gewonnen hatte. Im Viertelfinale des FA Cup werden die Red Devils auf die Wolverhampton Wanderers treffen.
Mit viel Spannung wird nun das Spiel gegen den Champions-League-Tabellenzweiten FC Liverpool erwartet. Bisher sehen die Buchmacher die Chancen für die Red Devils mit einer Siegquote von 3.2 x 2.5 als gering. Die könnte sich bis dahin allerdings noch ändern.