Mittwoch, 30. Oktober 2024

Krebserkrankung: Las Vegas Sands-Chef Adelson lässt Geschäfte ruhen

Venetian Resort Las Vegas

Der Casino-Betreiber Las Vegas Sands muss vorerst ohne seinen 87-jährigen Chef und Mehrheitseigner Sheldon Adelson auskommen. Wie der Glücksspielkonzern am Donnerstag bekanntgab, habe sich Adelson auf unbestimmte Zeit eine berufliche Auszeit genommen, um seine Krebserkrankung medizinisch behandeln zu lassen.

Sands teilte mit, dass der aktuelle Sands-Präsident und COO Robert Goldstein für die Dauer der Therapie als geschäftsführender Direktor fungieren werde. Über weitere Details hüllte sich das Unternehmen in seiner knappen Pressemitteilung in Schweigen

Bei dem diagnostizierten Krebs handelt es um das sogenannte Non-Hodgkin-Lymphom, eine bösartige Erkrankung, die das lymphatische System des Menschen befällt. Übliche Behandlungsmethoden der Krebserkrankung sind Chemo- und Strahlentherapien. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt beim Non-Hodgkin-Lymphom bei rund 70 % und damit im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen im tendenziell günstigeren Bereich.

Zweite Pause aufgrund der Erkrankung

Für den Großspender des scheidenden US-Präsideten Trump ist es bereits das zweite Mal, dass er aufgrund seiner Krebserkrankung die Geschäftsführung der Sands-Gruppe aus der Hand geben muss. Schon Anfang 2019 hatte Adelson das Ruder der Unternehmensleitung aus der Hand geben müssen, als er sich erstmals wegen der Tumorerkrankung in Behandlung begab.

Damals erschien er mehrere Monate lang nicht im Büro und nahm erst im Oktober des Jahres seine Geschäftstätigkeit wieder umfassend auf. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Abwesenheit des Sands-Chefs auch dieses Mal von längerer Dauer sein könnte.

Die Nachricht über die plötzliche Pause überraschte weltweit die Medien. Noch vor wenigen Tagen hatten diese über eine luxuriöse Schiffsreise berichtet, die der US-Milliardär in der Karibik unternommen habe. Dabei waren Gerüchte über ein mögliches Treffen mit dem Glücksspielunternehmer James Packer aufgekommen. In diesem Zusammenhang wurde spekuliert, dass die beiden Casino-Mogule einen Verkauf von Packers Anteilen an Crown Resorts erörtert haben könnten.

An den Aktienmärkten reagierten die Händler entsprechend besorgt auf die Neuigkeit. Mit einem Tagesverlust von unter 1 % hielten sich die Einbußen jedoch in Grenzen. Finanzanalysten der Deutschen Bank begründeten dies mit der Tatsache, dass Interims-CEO Goldstein sehr gut als Zwischenlösung fungieren könne, da er bereits seit 1995 bestens in die Unternehmensführung eingebunden sei.