Razzien gegen illegales Glücksspiel in Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen
In Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen hat die Polizei am Wochenende Razzien gegen das illegale Glücksspiel durchgeführt. Dabei wurden mehrere Personen verhaftet und Spielgeräte, Drogen und Bargeld beschlagnahmt. Bereits Anfang des Monats hatte die Hamburger Glücksspielaufsicht davor gewarnt, dass Spieler angesichts geschlossener Casinos und Spielhallen in die Illegalität abwandern könnten.
Im nordrhein-westfälischen Troisdorf löste die Polizei in der Nacht zum Samstag in einem Gewerbegebiet eine illegale Glücksspielveranstaltung auf. Wie die Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis mitteilte, seien bei dem Zugriff in einer Gewerbehalle 30 Personen angetroffen worden. Sie hätten mutmaßlich an Kartenspieltischen und Spielautomaten um Geld gespielt.
Die Polizei erläutert zu dem Einsatz, an dem mehr als 150 Beamtinnen und Beamte beteiligt gewesen seien:
Beim Zugriff versuchten mehrere Teilnehmer zu flüchten oder sich zu verstecken. Darauf waren die Einsatzkräfte vorbereitet und konnten sie stellen. Verletzte gab es nicht. Es wurde ein fünfstelliger Bargeldbetrag als mutmaßliches Spielergeld sichergestellt. Ein 33-jähriger Mann mit Wohnsitz in Troisdorf gilt als Organisator. Er wurde vorläufig festgenommen.
Gegen die Beteiligten seien Strafverfahren wegen illegaler Veranstaltung von Glücksspiel oder der Teilnahme an illegalem Glücksspiel eingeleitet worden. Zudem müssten sie sich wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung verantworten.
Illegales Glücksspiel in Hamburg und Wiesbaden
Auch in Hamburg und Wiesbaden traf die Polizei Personen an, die sich zum illegalen Glücksspiel versammelt hatten. In Hamburg Harburg habe die Polizei nach Medienmeldungen eine Razzia in der „Phoenix Lounge“ durchgeführt. Der Keller der Bar habe als illegale Spielhalle mit Spielautomaten fungiert.
Hier hätten die Polizeibeamten mehrere Männer vorgefunden, die gemeinsam zockten. Zwei Männer seien verhaftet worden. Zudem seien Drogen sichergestellt worden. In den Wochen zuvor kam es in Hamburg immer wieder zu Einsätzen gegen das illegale Glücksspiel.
In der vergangenen Woche haben sich Bund und Länder auf eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März verständigt. Damit bleiben auch Spielbanken und Spielhallen in Deutschland vorerst geschlossen. Knapp zwei Wochen zuvor warnte die Hamburger Glücksspielaufsicht vor der Abwanderung von Spielern in das illegale Glücksspiel bei fehlenden legalen Angeboten. Allein im Dezember seien in Hamburg mindestens vier illegale Glücksspielrunden von der Polizei beendet worden.
Schon im vergangenen Oktober hatte der Vorstand der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW), Georg Stecker, die Schließung der Glücksspieleinrichtungen stark kritisiert. Der Jugend- und Spielerschutz könnten nicht mehr gewährleistet werden. Zudem könnten die regulierten Unternehmen bei Öffnung einen effizienten Infektionsschutz gewährleisten.
Nicht nur in Hamburg und Nordrhein-Westfalen konnten die Ordnungskräfte das illegale Glücksspiel erfolgreich bekämpfen. Auch in Wiesbaden fand die Polizei ähnliche Szenarien vor.
So stießen in Wiesbaden zivile Einsatzkräfte bei Patrouillen durch die Innenstadt auf eine illegale Glücksspielrunde. In einer Bar hätten die Beamten 33 Personen angetroffen, gegen die nun ermittelt werde. Nähere Informationen sind hierzu noch nicht bekannt.