Problematisches Glücksspiel: Große Unterschiede zwischen US-Bundesstaaten
In den USA ist problematisches Glücksspiel weit verbreitet (Komposition: casinoonline.de)Ob legal oder illegal, Glücksspiel existiert in jedem Bundesstaat der USA. Gleiches gilt einer Studie des Finanzdienstleisters WalletHub zufolge für problematisches Glücksspiel. Wie beim Glücksspiel-Angebot gebe es dort jedoch große regionale Unterschiede, heißt es in einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Glücksspiel-Analyse [Seite auf Englisch].
Insgesamt seien in den USA zwischen 1 und 3 % der Erwachsenen von Spielsucht betroffen. Allerdings führten Faktoren wie das vorhandene Glücksspiel-Angebot zu sehr unterschiedlichen Ausprägungen in den einzelnen Bundesstaaten.
Problematisches Glücksspiel führe laut Studie dazu, dass die Betroffenen erhebliche Schulden anhäuften. Demnach lägen die Verluste männlicher Spielsüchtiger im Durchschnitt zwischen 55.000 und 90.000 USD. Bei Frauen sei die Summe mit durchschnittlich 15.000 USD geringer, doch auch niedrige fünfstellige Beträge seien von den meisten Betroffenen kaum zurückzuzahlen.
Ausgeklügeltes Analysekonzept
Um die Verbreitung des Glücksspiels und die damit verbundenen Risiken regional besser zu erfassen, griffen die Analysten von WalletHub auf die Hilfe von Wissenschaftlern zurück. Diese legten 20 Kennzahlen fest, die in die zwei Gruppen „Glücksspiel-freundliche Bedingungen“ sowie „Problemspiel und Behandlung“ aufgeteilt wurden.
In die erste Kategorie fielen neben der Zahl von Casinos und Spielautomaten pro Kopf der Bevölkerung auch Umsätze von Lotto- und Sportwetten-Anbietern, die Legalität von Fantasy Sports oder die Verbreitung des illegalen Glücksspiels.
Die zweite Gruppe umfasste unter anderem die Zahl der Spielsüchtigen und Spielersperren, die Verbreitung von Therapieangeboten sowie Kriminalität, die im Zusammenhang mit dem Glücksspiel steht. WalletHub ermittelte die Rangliste, indem die Ergebnisse der beiden Hauptkategorien mit den Faktoren 0,7, bzw. 0,3 bewertet wurden.
Nevada an der Spitze – Schlusslicht Utah
Die Gesamtrangliste wird angeführt von Nevada mit seinem Spielerparadies Las Vegas, wo das Glücksspiel seit Jahrzehnten weit verbreitet ist. Der Bundesstaat liegt in den beiden Hauptkategorien auf Rang 1 und damit unangefochten an der Spitze.
Dahinter folgen mit South Dakota und Montana zwei Staaten aus dem mittleren Westen, in denen insbesondere die Angebote der Stammescasinos florieren. Am Ende der Liste befinden sich mit Hawaii, Alaska und Utah hingegen Staaten, in denen das Glücksspiel von den Regierungen überwiegend kritisch gesehen wird oder gar gänzlich illegal ist.
Obwohl Glücksspiel in Utah verboten ist, spielen Teile der Bevölkerung. Zum einen weichen Spieler auf den illegalen Markt aus. Zum anderen überqueren sie die Grenzen, um in den benachbarten Bundesstaaten Lottoscheine zu kaufen, Sportwetten zu platzieren oder ein Casino zu besuchen. Aus diesem Grund gibt es in dem Mormonenstaat ebenfalls eine kleine, aber doch messbare Anzahl an Spielsüchtigen.
Spielsucht und Kriminalität in anderen Staaten hoch
In zwei wichtigen Einzelkategorien des risikobehafteten Glücksspiels nimmt Nevada nicht alleinig die Vorreiterrolle ein. So teilt sich der Staat die Spitzenposition bei den Glücksspiel-bedingten Verhaftungen mit Kalifornien, Delaware und Louisiana.
Beim Anteil der Spielsüchtigen liegen Mississippi und Minnesota an der Spitze, gefolgt von Kansas und New Jersey. Erst dahinter folgt Nevada.
Das Problem der Spielsucht könnte künftig noch steigen, bilanziert das Finanzunternehmen. Als Grund geben die Analysten die zunehmende Legalisierung des Online-Glücksspiels an, wodurch immer mehr US-Amerikaner spielten. Je nach Grad der Legalisierung könne sich somit auch die regionale Verteilung der Betroffenen künftig ändern.