PokerStars und andere Anbieter zum Verlassen des niederländischen Glücksspiel-Marktes gezwungen
Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) hat den Online-Poker-Anbieter PokerStars und weitere nicht lizenzierte Online-Glücksspiel-Betreiber wie bwin und Unibet dazu aufgefordert, den Glücksspielmarkt in den Niederlanden noch vor dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielgesetzes am 1. November 2021 zu verlassen. Dies teilte die KSA [Seite auf Niederländisch] letzte Woche mit.
Die Betreiber seien auch angewiesen worden, ab dem 1. Oktober keine neuen Spieler mehr zu akzeptieren. Sollte die Anweisung der Behörde nicht befolgt werden, müssten die Betreiber mit hohen Geldstrafen rechnen.
Die KSA soll den Auftrag vom niederländischen Minister für Rechtsschutz Sander Dekker erhalten haben. Der Regulierungsbehörde sei zudem die Befugnis erteilt worden, gegen jeden Betreiber, der die oben genannten Fristen nicht einhalte, Bußgelder zu verhängen.
Diese könnten bis zu 600.000 Euro betragen. Bei Betreibern mit einem Umsatz von mehr als 15 Mio. Euro soll eine Geldstrafe in Höhe von 4 % ihres Umsatzes verhängt werden.
In dem Schreiben erklärte Dekker:
Ich halte es für wichtig und naheliegend, dass Anbieter, die noch keine Lizenz haben, kurzfristig ihr gesamtes Angebot für niederländische Spieler einstellen.
Darf PokerStars in die Niederlande zurückkehren?
Der Remote Gambling Act schreibt vor, dass nicht lizenzierte Glücksspielanbieter, die eine Lizenz beantragen und wieder in den niederländischen Glücksspielmarkt eintreten möchten, eine sechsmonatige „Abkühlphase“ durchlaufen müssen.
Wenn PokerStars am 1. November den Markt verlässt, kann der Online-Poker-Betreiber erst im kommenden Jahr eine Lizenz beantragen. Somit dürfte die Plattform nach Durchlaufen des Lizenzierungsverfahrens frühestens Ende 2022 in die Niederlande zurückkehren.
Große Chance für GGPoker und PartyPoker?
PartyPoker und GGPoker könnten zu den ersten Online-Poker-Betreibern gehören, die in den Niederlanden live gehen. PartyPoker hat den Markt bereits 2020 verlassen und GGPoker kehrte den Niederlanden schon vor mehreren Jahren den Rücken.
Damit erfüllen beide Anbieter die Voraussetzungen für den Erhalt einer Konzession. Der Wegfall des Online-Poker-Giganten PokerStars könnte für beide Betreiber die Chance sein, sich auf dem Online-Poker-Markt zu etablieren, bevor PokerStars zurückkehrt.
Die Bewerbungen für Online-Gaming-Betreiber um eine Lizenz auf dem niederländischen Markt werden seit dem 1. April entgegengenommen. 28 Unternehmen sollen bereits Anträge mit einer Antragsgebühr von 48.000 Euro eingereicht haben.
Die KSA rechne mit der Vergabe von rund 35 Lizenzen. Allerdings hat die KSA hat noch nicht bekannt gegeben, wer erfolgreich war, da die Behörde erst ab dem 1. Oktober 2021 mit der Genehmigungsverfahren beginnen wird.