Solidarität mit der Ukraine: PokerStars zieht sich aus Russland zurück
PokerStars ist derzeit nicht in Russland aktiv. (Bild: pixabay.com, casinoonline.de)Der Online-Poker-Gigant PokerStars hat seine Dienste in Russland eingestellt. Dies teilte der Anbieter am Mittwochabend auf seiner offiziellen Facebook-Seite sowie auf Twitter in einer kurzen Nachricht mit.
Eine Erklärung zu den genauen Gründen der Entscheidung gab das Unternehmen nicht ab. In der Mitteilung auf Twitter heißt es nur:
Important update: we are suspending all our services in Russia.
— PokerStars (@PokerStars) March 9, 2022
Mutmaßlich schließt sich PokerStars anderen großen Unternehmen wie Starbucks und Coca-Cola an, die sich bereits aus dem Land zurückgezogen hatten, um ein Zeichen der Unterstützung der Ukraine zu setzen.
Konkurrent Entain hat den Betrieb seiner Online-Poker-Plattform PartyPoker in Russland ebenfalls eingestellt. Die Poker-Anbieter GGPoker und 888poker sollen allerdings noch im Land aktiv sein.
Auch McDonald´s habe nach Angaben des Tagesspiegels seine 850 Filialen in Russland geschlossen, zahle aber weiter die Gehälter der rund 62.000 Angestellten. General Motors, Nissan, Volkswagen und Toyota sollen alle Exporte nach Russland eingestellt haben.
Weitere Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen, die sich vorerst aus Russland zurückgezogen haben, sind unter anderem Microsoft, Netflix, Spotify, Disney, VISA, MasterCard, Kellogg und Apple.
Keine russischen Spieler mehr am Tisch
Russland gehört zu den großen Märkten für PokerStars. Daher dürfte die Entscheidung, sich aus dem Land zurückzuziehen, keine leichte gewesen sein. Normalerweise liegt die Anzahl der russischen Spieler zwischen 5.000 und 8.000.
Spieler, die am Mittwochabend bei PokerStars, insbesondere bei Low-Stakes-Turnieren, gespielt haben, dürften möglicherweise einen gewaltigen Unterschied bemerkt haben.
Rückzug bahnte sich bereits seit Tagen an
Allzu überraschend dürfte diese Entscheidung des Online-Poker-Anbieters nicht sein. Bereits letzte Woche sagte PokerStars den Stopp der European Poker Tour (EPT) in Sochi ab.
Möglicherweise gab PokerStars auch dem Druck der Poker-Community nach, die immer lauter den Ausschluss russischer Spieler sowie die Kündigung der Sponsoring-Verträge mit russischen Poker Pros forderte.
Ein weiterer Grund dafür, dass russische Spieler die Dienste von PokerStars nicht nutzen können, könnte auch der Rückzug zahlreicher Finanzdienstleister aus dem Land sein.
Russische Spieler sollen bereits vor einigen Tagen eine E-Mail von PokerStars mit folgendem Wortlaut erhalten haben:
Gespaltene Meinungen in der Poker-Community
Die Entscheidung des Online-Poker-Giganten löste heftige Diskussionen in den sozialen Medien aus. Es sei unfair, „normale russische Bürger zu bestrafen, die den Einmarsch in die Ukraine nicht befürworten“.
Eine Userin auf Facebook schrieb:
Andere wiederum unterstützen die Entscheidung von PokerStars. Ob oder wann russische Spieler wieder die Online-Spieltische besuchen können, dürfte angesichts der derzeitigen Situation nur schwer einzuschätzen sein.