Philippinen: Oberster Polizeichef fordert wöchentliche Zerstörung von Spielautomaten
Trotz Verbots scheint das Glücksspiel in der philippinischen Millionenstadt Quezon City zu florieren. Nun schaltete sich der oberste Polizeichef des Landes ein: künftig solle es im Wochenrhythmus eine öffentliche Zerstörung konfiszierter Spielautomaten geben.
Mit dem Vorschlaghammer gegen Spielautomaten
Am vergangenen Freitag zertrümmerten Beamte der Polizei von Quezon City mit Vorschlaghämmern 56 Spielautomaten.
Mit der öffentlichen Zerstörung der Geräte setzten die Strafverfolgungsbehörden erneut ein Zeichen gegen das für Einheimische in seiner Gesamtheit illegale Glücksspiel.
Offiziellen Angaben zufolge nahmen Beamte der fünf Polizeibezirke der Metropolregion Manila, zu der auch Quezon City gehört, allein in den vergangenen drei Monaten 7.926 Personen aus dem Glücksspielmilieu fest.
Bei 2.587 Polizeiaktionen sollen insgesamt umgerechnet rund 27.000 Euro beschlagnahmt worden sein. Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt auf den Philippinen bei rund 3.200 Euro.
Am Rande der Spielautomaten-Zerstörung erklärte der Leiter des Quezon City Police District (QCPD), Ronnie Montejo, Medienvertretern gegenüber, die Geräte seien binnen kurzer Zeit bei 22 Einsätzen gegen das Glücksspiel in Quezon City konfisziert worden.
Ebenfalls anwesend war Archie Francisco Gamboa, der oberste Chef der nationalen Polizeibehörde PNP. Für ihn stehe fest, dass das aktuelle Vorgehen der Beamten in Quezon City nur der Anfang sein könne. Er wünsche, so Gamboa, dass in der Stadt von nun an wöchentlich Spielautomaten zerstört würden.
Reaktion auf deutliche Warnung
Dass die öffentliche Demonstration unter den Augen des hochrangigen Staatsbeamten stattfand, dürfte kein Zufall gewesen sein:
Nur zwei Tage zuvor hatte der Polizeichef eine deutliche Warnung in Richtung der Verantwortlichen in der bevölkerungsreichsten Stadt der Philippinen ausgesprochen (Seite auf Englisch).
Von nun an herrsche eine „One-Strike-Politik“: Polizisten, die ihren Pflichten im Kampf gegen das illegale Glücksspiel nicht nachkämen, hätten mit Disziplinarmaßnahmen oder der Entfernung aus dem Staatsdienst zu rechnen. Explizit hatte Gamboa hierbei den städtischen Polizeichef Montejo in den Fokus genommen:
Wir setzen dem Bezirksleiter ein Ultimatum und wenn er nicht in der Lage ist, das illegale Glücksspiel in Quezon City auszumerzen, werden wir nach jemandem suchen, der es kann.
Ob es Bezirksleiter Montejo tatsächlich gelingen wird, aus der Zerstörung von konfiszierten Spielautomaten ein wöchentliches Ritual zu machen oder er weiterhin um seinen Posten bangen muss, wird sich noch zeigen müssen.