Patrick Lange gewinnt den Ironman 2018 in Rekordzeit
In der Nacht zu Sonntag wurden auf dem hawaiianischen Big Island bei den Frauen und Männern die neuen Weltmeister im Ironman gekürt. Mit der Schweizerin Daniela Ryf und Patrick Lange aus Deutschland setzten sich die Titelverteidiger in jeweils neuer Rekordzeit durch. Anne Haug wurde bei den Frauen hervorragende Dritte.
Patrick Lange wiederholt seinen Vorjahressieg
Patrick Lange siegte erneut auf Hawaii (Bild: Wikipedia)
Als erster Ironman überhaupt durchbrach Patrick Lange auf Hawaii die magische Acht-Stunden-Schallmauer. Mit 7:52:39 Stunden unterbot er bei perfekten äußeren Bedingungen die von ihm erst im Vorjahr aufgestellte Bestzeit um unglaubliche neun Minuten.
Das Schwimmen verlief noch durchwachsen für den Mitfavoriten, doch auf dem Rad konnte er den Abstand zur Spitze halten, sodass er mit einem Rückstand von nur gut sechs Minuten auf die abschließende Marathonstrecke ging. Wie im Jahr zuvor stellte der Australier Cameron Wurf auf der anspruchsvollen Radstrecke, die der Tour de France jede Ehre machen würde, eine neue Rekordzeit auf.
Doch bei dem anschließenden Marathon zeigte Patrick Lange erneut seine Klasse. In hohem Tempo zog er an seinen Konkurrenten vorbei und passierte bei Kilometer 16 den bis dahin führenden Australier, ehe er seinen im Vorjahr aufgestellten Rekord geradezu pulverisierte. Nach seinem Triumph sagte Lange:
Es ist einfach Wahnsinn. Ich hätte das nie gedacht. Ich hatte nicht das beste Schwimmen, wie man gesehen hat, aber danach lief es unglaublich gut.
Dass er noch ausreichend Kraft hatte, bewies Lange im Zielraum, als er seiner Freundin einen Heiratsantrag machte. Nach ihrem „Ja“ sank der frischgebackene Weltmeister glücklich zu Boden.
Daniela Ryf gewinnt zum vierten Mal in Folge, Anne Haug Dritte
Bei den Damen ist die Ausnahmeathletin Daniela Ryf ihrer Favoritenrolle erneut gerecht geworden. Dabei hatte das Rennen für die Schweizerin alles andere als optimal begonnen, denn sie kam mit einem Rückstand von mehr als neun Minuten in die Wechselzone.
Grund für den hohen Rückstand war der unglückliche Kontakt mit einer Feuerqualle. Auf dem Fahrrad konnte die nach dem Schwimmen führende Lucy Charles ihren Vorsprung lange halten, bis sie kurz vor Ende der 180 Kilometer von der Favoritin überholt wurde. Ryf zeigte danach auch beim abschließenden Marathon keine Anzeichen von Schwäche und beendete das Rennen mit über sechs Minuten Vorsprung.
Auf der Laufstrecke zeigte auch die deutsche Anne Haug ihre ganze Klasse und bot mit 2:55:22 Stunden die beste Leistung aller Frauen im Feld. Die Belohnung: Der hervorragende dritte Platz bei ihrem Debüt auf Hawaii.
Rennen der Damen mit drei Rekorden
Daniela Ryf stellt in Ihrem Rennen zwei Rekorde auf: Mit einer Zeit von 8:26:16 Stunden unterbot sie ihre eigene Bestmarke um 20 Minuten, nachdem ihr eine erste Rekordzeit bereits bei dem Teilabschnitt auf dem Rad gelungen war.
Die zweitplatzierte Lucy Charles hatte zuvor beim Schwimmen mit einer Zeit von 48:13 Minuten den 19 Jahre alten Rekord von Jodi Jackson um 90 Sekunden unterboten. Auch Anne Haug hatte eine starke Schwimmleistung gezeigt und das Wasser als Zwölfte verlassen.
Zweimaliger Sieger Jan Frodeno konnte nicht teilnehmen
Schon vor dem Start hatte der jüngst zum Weltmeister auf der Halbdistanz gekürte Jan Frodeno seine Teilnahme absagen müssen. Grund für die Absage des mittlerweile 37-Jährigen ist eine Stressfraktur in der Hüfte, die sich der Athlet wahrscheinlich in Kapstadt beim Wechsel vom Fahrrad auf die Rennstrecke in der Wechselzone zugezogen hatte.
Jan Frodeno Ironman 70.3-Weltmeister
Frodeno hatte Ende August in beeindruckender Manier die Ironman 70.3-Weltmeisterschaft im südafrikanischen Kapstadt gewonnen. Für Jan Frodeno war es nach 2015 der zweite WM-Titel über die halbe Ironman-Distanz. Diese besteht aus 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen. Frodeno benötige dieses Mal 3 Stunden und 36 Minuten.
Doch auch nach seinem Ausfall gab es mit dem Vorjahressieger Patrick Lange einen Mitfavoriten aus Deutschland, der sich nun zum zweiten Mal zum Weltmeister krönen konnte.