GGPoker verbannt deutschen Poker Profi Tobias Duthweiler
Der deutsche Pokerprofi Tobias Duthweiler hat vergangene Woche im Forum 2+2 mitgeteilt, dass GGPoker sein Konto gesperrt und Gewinne in Höhe von 130.000 USD einbehalten habe. Nun äußerte sich auch der Online-Poker-Betreiber GGPoker zu den Vorwürfen.
Duthweiler habe sich im Jahre 2016 bei Natural8, einem GGPoker-Skin, registriert und innerhalb weniger Tage rund 5.000 USD gewonnen. Daraufhin habe Natural8 sein Konto gesperrt, da er gegen die Richtlinien der Plattform verstoßen habe.
Natural8 warf Duthweiler vor, das sogenannte „Bumhunting“ angewandt zu haben, eine Methode, nach der sich erfahrene Spieler gezielt schwächere Gegner aussuchen, um Vorteile zu erzielen.
Zu dieser Zeit habe er allerdings nicht gewusst, dass Natural8 zum GGPoker-Netzwerk gehöre, schrieb Duthweiler bei 2+2 [Seite auf Englisch].
Später habe er bei Bestpoker gespielt und Anfang 2020 sei er schließlich zu Betkings gewechselt. Beide Anbieter sind ebenfalls Teil des GGPoker-Netzwerks. Als die High-Stakes-Tische bei Betkings entfernt worden seien, habe er sich bei GGPoker registriert.
Duthweiler kommentierte:
Wieder konnte ich mein Konto vollständig verifizieren und hatte keine Probleme, einen großen Betrag (50.000 USD) einzuzahlen. Ich habe eine Weile auf dem Konto gespielt und immer noch verloren. […] Schließlich habe ich gegen Ende Mai meine Bankroll innerhalb von etwa eineinhalb Wochen von 30.000 auf 180.000 erhöht.
Nachdem GGPoker damit begonnen habe, an den High-Stakes-Tischen eine Richtlinie für Klarnamen einzuführen, seien seine Informationen erneut überprüft und sein Konto gesperrt worden. Die Einzahlung in Höhe von 50.000 USD habe der Poker-Anbieter erstattet.
GGPoker positioniert sich
Duthweiler sagte, dass er den Webseiten immer gültige persönliche Informationen gegeben habe. GGPoker hätte erkennen müssen, dass er bereits gesperrt sei, bevor er mit dem Spielen begonnen habe.
Fedor Holz, Markenbotschafter bei GGPoker, sagte, dass das Konto nicht sofort als doppelter Account habe festgestellt werden können, da einige der persönlichen Informationen unterschiedlich gewesen seien.
Holz ergänzte, dass GGPoker das Geld nicht einbehalte, sondern es den Spielern erstatten werde, die gegen Duthweiler verloren hätten. Der Online-Poker-Anbieter erklärte in einer Stellungnahme:
Wir erkennen an, dass dieser Fall kompliziert wurde, als sich der Spieler auf mehreren Skins anmeldete, bei denen das GGNetwork-Sicherheitsteam keinen Zugriff auf persönliche Informationen einschließlich E-Mail-Adressen hat. Unsere Sicherheitserkennung war bei der Erkennung von Unbefugten auf IPs und Mac-Adressen beschränkt. Wir werden unser System so verbessern, dass wir von unseren Lizenznehmerbetreibern E-Mail-Adressen und persönliche Informationen anfordern können. […]
GGPoker fügte hinzu, dass das Unternehmen bereits seinen guten Willen gezeigt habe, indem die Einzahlung erstattet worden sei. In Zukunft würden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, um etwaige Bedenken zu zerstreuen.