Österreich: Bundesheer kündigt Engagement im E-Sport an
Das österreichische Bundesheer hat am Mittwoch seinen Einstieg in den E-Sport angekündigt. Dazu gehöre das Training von E-Sportlern im Heeressportzentrum, das aus zehn Heeres-Leistungssportzentren besteht. Die Institution gilt als Kaderschmiede für österreichische Olympioniken und fördert bereits seit 1962 den Leistungssport.
In einer ersten Phase solle sportwissenschaftlich überprüft werden, „wie die Rahmenbedingungen einer Leistungssportförderung durch das Heeressportzentrum auszusehen haben,“ teilte das Bundesministerium für Landesverteidigung mit. Dabei gehe es besonders um „die speziellen Anforderungen der noch jungen Sportart“.
Das Engagement des österreichischen Bundesheers im E-Sport ist kein Novum. Die US-Armee hatte bereits im Jahre 2018 eine eigene E-Sport-Abteilung gegründet. Diese geriet in die Medien, nachdem das E-Sport-Team auf seinem eigenen Twitch-Kanal wiederholt mit Spam- und Troll-Nachrichten beleidigt wurde. In Südkorea, wo eine Wehrpflicht herrscht, gab es im vergangenen Jahr Überlegungen, E-Sport-Stars ganz vom Wehrdienst zu befreien.
Verteidigungsministerin sieht Potenzial im E-Sport
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner kommentierte den Start in den E-Sport gestern erfreut. Sie stellte den E-Sport im Heeresportzentrum als neue Trendsportart vor:
„Wir haben im Verteidigungsressort die Entwicklung des E-Sports beobachtet und sein Potential erkannt. E-Sport ist aber nicht nur Spitzensport mit Top-Spielern, sondern ist längst schon als Breitensport bei der Bevölkerung und nun auch beim Bundesheer angekommen (…).“
Erster uniformierter E-Sportler sei laut Verteidigungsministerium der Kärntner Fabio Özelt, der gemeinsam mit anderen Soldaten das Kernteam des Heeres bilden werde. Laut Özelt gehe das Training beim Heeressportzentrum mit einem verbesserten konditionellen Zustand und effektiveren Konzentrationsphasen während der Wettkämpfe einher. Gespielt werde bei nationalen und internationalen Wettkämpfen der FIFA-Fußball-Turniere, erklärte die Behörde.
Der E-Sport Verband Österreichs (ESVÖ), mit dessen Hilfe das neue Militärprogramm für E-Sportler aufgebaut wird, habe das Engagement des Heeres ebenso begrüßt. ESVÖ-Präsident Stefan Baloh sagte, dass der E-Sport „einen gesunden Körper und einen fokussierten Geist“ verlange. Auch „gesunde Ernährung und mentales Training“ seien bereits Bestandteil der Trainingspläne von E-Sportlern. Das Bundesheer könne dies bieten.