Nevada will Steve Wynn Glücksspiel-Lizenz entziehen
Das Nevada Gaming Control Board strebt an, Steve Wynn (77) die Glücksspiellizenz zu entziehen und ihn aus der Casino Industrie zu verbannen. Die Regulierungsbehörde reichte am Montag bei der Glücksspielkommission Beschwerde gegen den ehemaligen CEO des Glücksspielunternehmens Wynn Resorts ein.
Wynn als „unerwünschtes Element“ des Glücksspielsektors
Das Nevada Gaming Control Board reichte am Montag eine 23-seitige Beschwerde bei der Gambing Commission ein und erklärte, Wynn habe wiederholt die Glücksspielgesetze Nevadas missachtet und sei „ungeeignet, mit einem Glücksspielunternehmen oder der Glücksspielbranche in Verbindung zu stehen“.
Das Nevada Gaming Control Board wurde im Jahr 1955 innerhalb der Steuerkommission Nevadas geschaffen. Ziel war es, eine Richtlinie zu Beseitigung „unerwünschter Elemente“ beim Glücksspiel einzuführen und die Stabilität der Glücksspielbranche im US-Bundesstaat durch Untersuchungen, Lizenzen und die Durchsetzung von Gesetzen und Vorschriften zu gewährleisten. Zusammen mit der Nevada Gaming Commission bildet das Nevada Gaming Control Board die Glücksspielregulierungsbehörde des US-Bundesstaates Nevada.
Steve Wynn war im vergangenen Jahr als CEO von Wynn Resorts zurückgetreten. Den Rücktritt hatten Berichte des Wall Street Journals ausgelöst, nach denen Wynn weibliche Angestellte jahrelang zu sexuellen Handlungen gezwungen habe.
Weil das Casino-Imperium die Beschwerden der Angestellten wegen sexuellen Missbrauchs systematisch ignoriert haben soll, wurde Wynn Resorts von der Nevada Gambing Commission im Februar zu einer Strafzahlung in Höhe von 20 Mio. US-Dollar verurteilt. Drei Monate später verurteilte die Massachusetts Gaming Commission das Unternehmen zu einer Strafzahlung von 35 Mio. US-Dollar. Der CEO Matt Maddox musste Ein Bußgeld von 500.000 US-Dollar zahlen.
Steve Wynn selbst, dessen Nettovermögen von Forbes [Seite auf Englisch] auf 3,1 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, verkaufte zwei Monate nach seinem Rücktritt sämtliche Anteile am Unternehmen. Nun strebt das Nevada Gaming Control Board an, eine Geldstrafe gegen ihn zu verhängen und ihm seine Glücksspiellizenz zu entziehen.
Beschwerde in fünf Punkten
Die Beschwerde, die das Gaming Control Board nun bei der Gambing Commission einreichte, wird wie folgt begründet:
„Er versäumte es, Diskretion und zuverlässiges Urteilsvermögen bei der Vermeidung von Vorfällen zu zeigen, die sich negativ auf den Ruf des Bundesstaates Nevada auswirkten und der Entwicklung der Glücksspielindustrie Schaden zufügten.“
Ihm werden in den Unterlagen insbesondere fünf Punkte vorgeworfen. Erstens habe er es versäumt, die Richtlinien seines Unternehmens in Bezug auf sexuelle Belästigungen einzuhalten. Durch sexuellen Kontakt mit untergeordneten Mitarbeitern habe er die Unternehmenspolitik missachtet. Dabei spiele keine Rolle, ob der Kontakt einvernehmlich gewesen sei oder nicht.
Das Glücksspielunternehmen Wynn Resorts wurde bereits im vergangenen Jahr zu einer Strafzahlung verurteilt. (Bild: Pixabay/ Jay George)
Zweitens wird ihm vorgeworfen, seine Rolle als CEO des Unternehmens und die Position als CEO ausgenutzt zu haben. Der dritte Beschwerdepunkt bezieht sich auf einen Vorfall aus dem Jahr 2005. Wynn soll eine professionelle Nagelpflegerin im Unternehmen sexuell genötigt und sich mit ihr und ihrem Ehemann im Anschluss auf einen Vergleich in Höhe von 7,5 Mio. US-Dollar geeinigt haben. Dieser sei jedoch nicht dem Vorstand gemeldet worden.
Der vierte Beschwerdepunkt richtet sich an einen ähnlichen Vorfall aus dem Jahr 2006, als Wynn 975.000 US-Dollar an eine Mitarbeiterin einer Cocktail-Bar und ihre Eltern zahlte. Fünftens wirft das Gaming Control Board Wynn vor, er sei am 7. September 2018 nicht zur von den Ermittlern festgesetzten Anhörung erschienen.
Ziel der Beschwerde sei es, Wynn zu bestrafen und ihm seine Glücksspiellizenz zu entziehen. Der angestrebte Widerruf der Eignungsfeststellung von Wynn würde ihn nach Medienberichten daran hindern, jemals wieder eine Lizenz in Nevada zu erhalten.
Die Gambing Commission wurde gebeten, die Beschwerde an Wynn weiterzuleiten, der nun 15 Tage Zeit hat, darauf zu antworten. Ob Wynn, der für die Entwicklung von Glücksspiel-Immobilien wie dem Bellagio, dem Mirage und dem Treasure Island bekannt ist, demnächst wieder in die Glücksspielbranche zurückkehren wollte, ist nicht bekannt.
Für eine Stellungnahme zur Beschwerde konnte er bisher nicht erreicht werden und auch sein Anwalt schien nicht zu einer Auskunft bereit gewesen zu sein. Nun bleibt abzuwarten, ob er der Aufforderung nachkommt, auf die Beschwerde zu antworten.