Schweizer Fußball-Club-Präsident plant neues Casino in Wallis
Das ehemalige Casino von Saxon wurde 2002 geschlossen und seither für Events genutzt (Bild: Flickr/ Stéphane Gallay/CC BY 2.0)Der Präsident des Schweizer Fußballerstligisten FC Sion, Christian Constantin, plant den Bau eines neuen Casinos in der Region Unterwallis. Wie die Nachrichten-Plattform swissinfo am Donnerstagnachmittag berichtet hat, solle das Casino auf einem knapp ein Hektar großen Grundstück in der Gemeinde Saxon entstehen. Die Gemeindeversammlung habe den Verkauf gestern mit 137 Fürstimmen bei 122 Gegenstimmen abgesegnet.
Der Unternehmer werde das Bauland für knapp 3 Mio. CHF (2,89 Mio. Euro) erwerben. Nach dem Kauf wolle sich Constantin dann beim Bundesrat um eine entsprechende Casino-Lizenz bewerben. Ob der Club-Präsident eine Konzession des Typen „A“ (unbegrenzte Spieleinsätze) oder „B“ (Maximaleinsatz von 25 CHF pro Spiel) anvisiert, geht aus der Meldung nicht hervor.
Aktuell gibt es im Kanton Wallis lediglich ein Casino mit einer B-Konzession, das Casino de Crans-Montana. Um eine Zusatzkonzession für das Online-Glücksspiel hat sich das Casino bislang nicht beworben.
Ende Dezember 2024 laufen die Konzessionen aller 21 Schweizer Spielbanken aus. Wie viele Konzessionen es danach geben soll, ist noch nicht bekannt und wird aktuell vom Schweizer Bundesrat diskutiert. Die Ausschreibung solle nach Informationen der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) zwischen Mai und September dieses Jahres stattfinden. Erst im Oktober 2023 könnte der Bundesrat dann über die Vergabe der Konzessionen entscheiden.
Ob Constantin die erhoffte Konzession auch erhalte, sei zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss. Im Falle einer Ablehnung solle das Grundstück zurück in den Besitz der Gemeinde gehen und anderweitig genutzt werden.
Seit 20 Jahren kein Casino in Saxon
Der Präsident der Gemeinde, Christian Rot, unterstütze das Vorhaben Constantins. Schließlich habe es in Saxon in der Vergangenheit bereits ein erfolgreiches Casino gegeben. Ursprünglich war das Casino Saxon im Jahr 1847 eröffnet worden und zählte damals zu den größten Spielbanken Europas.
Im Jahr 1877 hatten die Schweizer Bundesbehörden das Glücksspiel dann jedoch komplett verboten. Erst mit dem Lotteriegesetz von 1923 wurden Lotterien und Wetten zu gemeinnützigen Zwecken wieder erlaubt. Erst 1993 wurde auch das Spielbankenverbot schließlich aufgehoben.
Das Casino in Saxon wurde schließlich 1996 wiedereröffnet. Nur sechs Jahre später kam es jedoch zur Schließung. Grund dafür war das Auslaufen der damaligen Konzession der Betreiber, der französischen Groupe Partouche. Der Betrieb sei der Gemeinde jedoch sehr zugutegekommen, erklärt Roth:
Die Einnahmen seien damals vor allem in den Ausbau von Infrastrukturen für Kleinkinder geflossen. Auch sei in die Mehrzweckhalle in Saxon investiert worden. Auch künftig solle die Gemeinde daher wieder von einem Casino profitieren. Vor allem würden mehrere Dutzend Arbeitsplätze geschaffen, so Roth weiter.
Neben dem Spielbetrieb sollen im künftigen Casino auch kulturelle Veranstaltungen organisiert werden. Ob die Pläne des Unternehmers aufgehen, dürfte nun jedoch vor allem von der Entscheidung des Bundesrates abhängen.