Netflix kauft Videospiel-Unternehmen Boss Fight
Netflix steigt mit Kauf von Boss Fight Entertainment weiter ins Gaming ein (Bild: Pixabay)Der US-amerikanische Medienkonzern Netflix hat am Donnerstag den Kauf seines dritten Gaming-Studios bekanntgegeben. Dabei handle es sich um das texanische Videospiel-Unternehmen Boss Fight Entertainment, heißt es in Netflix jüngster Pressemeldung [Seite auf Englisch]. Finanzielle Details zur Übernahme geben die Unternehmen dabei nicht bekannt.
Erst vor vier Monaten war Netflix erstmals ins Mobile-Gaming-Geschäft eingestiegen. Der Konzern wolle diesen Bereich Stück für Stück ausbauen und dabei ein robustes kreatives Entwicklerteam auf die Beine stellen. Nach dem Kauf von Night School Studio Ende September 2021 und Next Games Anfang dieses Monats solle Boss Fight nun als drittes Studio zum Gaming-Erfolg des Konzerns beitragen.
Das Games-Unternehmen behalte seinen Hauptstandort in Allen, Texas, und die Teams sollen auch weiterhin in den texanischen Studios in Allen und Austin sowie im Zweigstudio in Seattle, Washington, arbeiten.
Boss Fight Entertainment freue sich sehr über das Interesse seitens Netflix. In einem Statement der Studio-Gründer heißt es:
Das Unternehmen freue sich, als eines der ersten Games-Studios Netflix auf seiner Reise in die Welt der Videospiele zu begleiten, so die Gründer weiter.
Netflix fasst Fuß im Gaming
Wie Netflix erklärt, stecke das Geschäft im Bereich der Videogames noch in den Kinderschuhen. Dank der Kooperation mit immer mehr Top-Talenten aus der Branche hoffe der Konzern, ein „Weltklasse-Games-Studio“ zu errichten, welches Kunden eine breite Vielfalt aus spannenden, unterhaltsamen und originalen Spielen zur Verfügung stellen soll.
Das Unternehmen plane dabei, alle seine Spiele auch zukünftig frei von Werbung und In-App-Käufen zu halten. Durch die Kombination aus Streaming und Gaming hoffe Netflix, eine breitere Zielgruppe von Kunden anzusprechen.
An der Börse hat sich die jüngste Ankündigung über den Erwerb von Boss Fight unmittelbar bemerkbar gemacht. So stieg der Kurs seit Donnerstag immerhin um fast 2 % an.
Insgesamt ist die Netflix-Aktie seit Anfang des Jahres weit entfernt von ihrem Höchstwert im November 2021 (609 Euro pro Aktie). So kam es im Januar zu einem massiven Kurssturz um 48 % auf einen Aktienwert von 315 Euro. Grund für den dramatischen Sturz seien laut Finanzexperten die jüngsten Geschäftszahlen, die allesamt unter den Erwartungen gelegen hätten. Auch die Stärkung des Dollars habe sich negativ auf das global operierende Unternehmen ausgewirkt.
Ob Netflix mithilfe seiner neuen Gaming-Sparte einen neuen Boom erleben könnte, bleibt abzuwarten. Bislang scheinen die Spiele bei vielen Kunden gut anzukommen. Insbesondere der Umstand, dass diese ohne Werbung und In-Game-Käufe präsentiert werden, wird in Foren und auf Social-Media-Plattformen von vielen Nutzern gelobt.