eSports: Wettskandal erschüttert NBA 2K League
Die NBA 2K League hat am Donnerstag die Entlassung und Disqualifikation des Heat Check-Spielers Basil „24K Dropoff“ Rose bekanntgegeben.
Die NBA 2K League ist ein Zuschauermagnet und bietet hohe Preisgelder. (Quelle. NBA 2K League’s setup by Tampamann licensed under CC BY-SA 4.0)
Laut der Liga habe der Power Forward des eSports-Ablegers der Basketballmannschaft Miami Heat unerlaubt Insider-Informationen an Wettende weitergegeben.
Die NBA 2K League wertete dies als Verstoß gegen ihre Glücksspiel-Richtlinien. Die Regularien untersagen Profi-Spielern, aktiv an Sportwetten teilzunehmen oder ihr Wissen mit Wettparteien zu teilen.
Bislang ist vollkommen unklar, welche weiteren Personen oder Spiele in den Wettskandal involviert gewesen sein könnten. Sportwetten auf eSports-Events sind mit wenigen Ausnahmen fast überall in den USA verboten. Manipulierte Wetten könnte es daher vor allem auf unregulierten Offshore-Seiten oder in Europa gegeben haben.
Die Liga selbst äußerte sich gestern mit einem Statement zum Ausschluss des 26-Jährigen:
„HEAT Check Power Forward Basil „24K Dropoff“ Rose wurde wegen Verstoßes gegen die Spielregeln der Liga aus der NBA 2K League und einem ihrer Teams entlassen und disqualifiziert (…).
Nach einer Untersuchung stellte die NBA 2K League fest, dass Rose gegen die Geheimhaltungsregeln für NBA 2K League-Spiele verstieß. Er gab Insiderinformationen an eine Person weiter, von der Rose wusste, dass sie an Wetten für NBA 2K League-Spiele beteiligt war. Die Untersuchung ergab nicht, dass Rose versuchte, ein NBA 2K League-Spiel zu manipulieren oder anderweitig regelwidrig daran teilzunehmen.“
Rose, der laut der Website esportsearnings.com (Link auf Englisch) allein in den NBA 2K 2018 League Playoffs 16.666 US-Dollar gewann, ist ab sofort für alle Mannschaften und Profi-Wettbewerbe der Liga gesperrt.
Schwere Zeiten für Heat Check
Für Heat Check kommt die Disqualifikation von Rose zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das Team landete in der vorigen NBA 2K Saison 2019 lediglich auf Platz 17 und konnte damit nicht an seinen Vorjahreserfolg anknüpfen.
Noch in der Saison 2018 zog der Club in die Finals ein und unterlag dort nur knapp der Mannschaft von Knicks Gaming, die sich mit 66:60 den Titel und ein Preisgeld in Höhe von 300.000 US-Dollar sicherte.
So viel verdienen die Spieler der NBA 2K League
Obgleich der virtuelle Sport in den USA immer populärer wird, sind die Gehälter der NBA 2K League-Spieler bei weitem noch nicht so exorbitant wie die der echten NBA-Basketballer, die mitunter mehr als 25 Millionen US-Dollar pro Saison kassieren.
Nach offiziellen Angaben der NBA 2K League unterzeichnen alle Liga-Profis einen sechsmonatigen Vertrag und erhalten ein Basisgehalt, das zwischen 32.000 und 35.000 US-Dollar liegt. Spieler erhalten zusätzlich freie Unterkunft sowie eine Krankenversicherung für die Dauer der kompletten Spielzeit.
Die Liga übernimmt außerdem die Reise- und Verpflegungskosten bei Auswärtsspielen. Spieler dürfen zudem Werbeverträge mit Privatunternehmen schließen.
„24K Dropoff“ galt beim Vize-Meister als Leistungsträger und wurde von Heat Check sogar für eine zweite Saison engagiert. In einem Presse-Statement bekräftigte das Team dennoch die Entscheidung der Offiziellen. Heat Check glaube an den „Geist und die Integrität“ des Spiels und stehe hinter der Liga.
NBA 2K League sammelt Glücksspiel-Skandale
Die Sperre von Basil „24K Dropoff“ Rose ist schon die zweite Skandalgeschichte, die innerhalb weniger Wochen in die Medien gelangte und mit Glücksspiel in Verbindung steht.
Noch vor dem Release des Basketballspiels NBA 2K20 am 6. September 2019 sorgte der Trailer des Videospiels bei Gamern und besorgten Eltern für Entsetzen.
In der Vorschau des Spiels wurde gezeigt, wie Spieler durch Gewinne aus In-Game Features wie Spielautomaten und Roulette ihr Team verbessern könnten. Kritiker sahen darin eine unverkennbare Parallele zu Lootboxen, die heutzutage in vielen Video-Spielen präsent sind und in Ländern wie den Niederlanden und Belgien bereits per Gesetz verboten wurden.
Regulatoren und Interessengruppen befürchten, dass die Mini-Spiele einen Einstieg in die Spielsucht begünstigen könnten.