Samstag, 30. November 2024

Großbritannien: Mörder verfüttert Rentner an Dachse und verjubelt Beute beim Glücksspiel

Dachs im Wald

Seit dieser Woche steht im englischen Derby ein 30-jähriger Mann vor Gericht, der 2019 einen Rentner ermordet und Teile des Leichnams Dachsen zum Fraß überlassen haben soll. Nach der Tat, so die Anklage, habe Daniel W. sich mit den Ersparnissen des 71-jährigen Graham Snell eine gute Zeit beim Glücksspiel gegönnt.

Ausflüge in Casinos und Spielhallen

Nur Stunden vor seinem Tod, so schilderte es der Staatsanwalt [Seite auf Englisch] vor dem Derby Crown Court, hatte sich das Opfer am 19. Juni 2019 hilfesuchend an die Polizei gewandt. Auf der örtlichen Wache hatte Snell den Beamten geschildert, dass Daniel W. sich gegen den Willen des Seniors in dessen Haus eingerichtet habe. Zudem vergreife er sich an den Konten des Rentners.

Daniel W. war bereits 2009 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er Graham Snell 5.000 GBP gestohlen hatte. Im Jahr 2014 folgte eine weitere Verurteilung wegen Körperverletzung, das Opfer war erneut Snell. Weitere fünf Jahre später soll der 30-Jährige den Rentner ermordet haben.

Laut Anklage sei davon auszugehen, dass Snell bereits tot hinter seiner Haustür gelegen habe, als ein Polizist am folgenden Vormittag bei ihm klingelte, um den Vorwürfen nachzugehen. Nur wenig später soll sich Daniel W. aus dem Haus des Rentners entfernt und in einem Baumarkt große Säcke und zwei Sägen gekauft haben.

Danach habe der damals 29-Jährige wiederholt Trips in benachbarte Städte unternommen und dort „nennenswerte Beträge“ in Casinos und Spielhallen verzockt. Zudem habe er sich mehrere Besuche in sogenannten Massagesalons gegönnt. Finanziert worden seien die Ausflüge mit den Ersparnissen seines Opfers.

Taxifahrten ins Umland

Die Anklage gehe davon aus, dass der Beschuldigte mehrere Tage benötigt habe, um den Leichnam des Rentners zu zerstückeln.

Ab dem 24. Juni habe er dann angefangen, die Einzelteile an verschiedenen Orten zu verteilen. Insbesondere ein Dachsbau im Umland von Chesterfield habe es dem Angeklagten dabei angetan, so der Staatsanwalt vor Gericht:

Viele Teile von Grahams Snells Leiche waren entweder vergraben oder in unterschiedliche Teile eines Dachsbaus geschoben worden. Polizei und Militärtechniker verbrachten später fast einen Monat mit der Untersuchung des Dachsbaus.

Der Medienberichten zufolge allseits beliebte Graham Snell war am 30. Juni vermisst gemeldet worden. Kurz darauf stießen Ermittler auf erste Hinweise auf ein Gewaltverbrechen.

Daniel W., der schnell ins Visier der Fahnder geraten und festgenommen worden war, bestreitet die Tat. Das Urteil soll in rund drei Wochen fallen.